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Taizé

Taizé

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Taizé, das ist irgendwie ein Phänomen. Jedes Mal, wenn ich jemanden treffe, der aus Taizé wiederkommt, dann hat er leuchtende Augen und schwärmt. Taizé, das ist der erste ökumenische Orden der Kirchengeschichte. Ja, diese Glaubensgemeinschaft hat in Burgund in Frankreich ein großes Gelände, und jedes Jahr pilgern Zehntausende von Jugendlichen aus aller Welt nach Taizé, um dort mit den Ordensbrüdern zu leben, zu beten und zu feiern.

Taizé ist übrigens besonders berühmt für seine mehrstimmigen Lieder. Sie werden inzwischen in Gemeinden auf allen Kontinenten gesungen – und strahlen eine ungezwungene Spiritualität aus, die offensichtlich Menschen aller Generationen anspricht. Frère Roger, der Gründer von Taizé, sagte einmal: „In mir reifte die Überzeugung, dass es darauf ankommt, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht.“

Heute vor 10 Jahren wurde dieser Frere Roger während eines Abendgebets von einer geistig gestörten Frau erstochen – als er wie immer mitten unter den Leuten saß. Die Ordensbrüder, die miterlebten, wie ihr Gründer rausgetragen wurde, entschieden damals: „Wir singen einfach weiter. Kein Mensch hat das Recht, unser Gebet zu unterbrechen.“ Und es wurde spürbar, dass die Taizé-Lieder, die so viel Freude in sich tragen, Menschen auch in der Trauer vereinen können.

Bis heute gilt: Manche Leute pilgern eine Zeitlang auf dem Jakobsweg, um wieder mit Gott in Kontakt zu kommen – andere fahren nach Taizé und lassen sich dort von der Kraft des Glaubens inspirieren.

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