Ihr Suchbegriff
Nicht vom Brot allein
Foto: pixabay

Nicht vom Brot allein

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

„Feeding the planet. Energy for life.“ Den Planeten ernähren. Energie für das Leben. Das ist das Motto der diesjährigen Weltausstellung. Richtig spannend.

145 Länder präsentieren zurzeit in Mailand ihre Ideen für eine nachhaltige Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung. Und allein der Anblick der vielen futuristischen Pavillons ist ein Vergnügen.

Denn natürlich haben es sich die Staaten trotz des herausfordernden Themas nicht nehmen lassen, architektonische Kunstwerke aufzubauen. Oder vielleicht gerade deshalb. Denn die Vorgaben der Expo-Gesellschaft sind streng: Die Pavillons müssen aus umweltfreundlichen Materialien, energieneutral und nachhaltig verwertbar sein.

Wenn man dann von Land zu Land schlendert, bekommt man allerdings den verblüffenden Eindruck: Viele Staaten tun so, als hätten sie die Antwort auf die Ernährungsprobleme eigentlich schon gefunden. Mmh.

Die große Eingangsausstellung der Mailänder Expo ist da realistischer. Sie sagt ganz schlicht: Ein Drittel aller für Menschen gedachten Lebensmittel werden nicht gegessen. Weil sie unterwegs verfaulen, im Müll landen oder irgendwelchen Normen nicht genügen. Könnte man diesen unnötigen Ausschuss vermeiden, wäre die Ernährung der Welt auf lange Zeit gesichert.

Sprich: Es geht nicht nur um bessere Agrartechnik, sondern auch und vor allem um einen anderen Umgang mit Lebensmitteln. Um ein erneuertes Denken. Und vielleicht ist da der Pavillon des Vatikans doch nicht so skurril, wie manche anfangs dachten. Er zitiert nämlich das bekannte Jesus-Wort: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ Essen ist eigentlich genug da. Es muss nur mit der richtigen Einstellung und verantwortungsvoll verteilt werden.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren