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MärchenKIRCHE

MärchenKIRCHE

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Die Nordhessen sind besonders stolz auf ihre Märchen. Hier haben die Brüder Grimm einige ihrer schönsten Geschichten gesammelt. Hier liegt die Sababurg, die als Dornrös-chenschloss gilt. Und hier kann man auf der Deutschen Märchenstraße, wenn man genau hinschaut, Rotkäppchen, Sterntaler oder dem Gestiefelten Kater begegnen.

Und weil die Nordhessen Märchen so sehr lieben, hat die evangelische Kirche auf dem Hessentag in Hofgeismar eine „Märchenkirche“ eröffnet. Das soll nicht heißen, dass die Kirche Märchen erzählt. Aber Märchen und die Geschichten der Bibel haben viel mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick denkt.

Ja, sowohl in den Märchen, als auch in der Bibel geht es meist um die Frage: Wie finde ich ein gutes Leben? Und genau das zeigt der Kasseler Bühnenbildner Oliver Doerr in der „Märchenkirche“. Dazu hat er die Altstädter Kirche in eine Märchen-Erlebnis-Welt verwandelt – und lädt quasi zu einem Spaziergang durch einen imaginären Märchenwald ein. Die Säulen der Kirche sind umhüllt und sehen aus wie Bäume. An manchen Ecken stehen geheimnisvolle Schatullen. Und dazu erklingt Musik. Eben märchenhaft.

Sowohl Märchen als auch die Bibel bündeln nämlich Lebenserfahrungen und zeigen: Menschen können mit Mut, mit Leidenschaft – und gelegentlich mit der Hilfe übernatürlicher Kräfte – Herausforderungen bewältigen und ans Ziel kommen.

Dabei brauchen die Helden, von denen die Brüder Grimm erzählen, aber auch das, worum es in der Bibel geht: Vertrauen. Vertrauen darauf, dass am Ende alles gut ausgeht. Mit Gottes Hilfe. Denn dann kann ich wie im Märchen mitsprechen: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“

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