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Welttag der kulturellen Vielfalt

Welttag der kulturellen Vielfalt

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

„Die kulturelle Vielfalt ist für die Menschen genau so wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur.“ Toller Satz. Finde ich. „Die kulturelle Vielfalt ist für die Menschen genau so wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur.“

Das hat die UNESCO in ihrer „Allgemeinen Erklärung zur kulturellen Vielfalt“ gesagt. Und weil man diese Vielfalt stärken und fördern muss, wurde der 21. Mai zum „Welttag der kulturellen Vielfalt“ erklärt.

Heute geht es also darum, dass es gut ist, dass Menschen und Völker so un-terschiedlich sind. Und je mehr man von der Kultur der anderen weiß, umso besser. Das klingt vielleicht banal, aber ich sag mal so: Im Normalfall hält man doch seine eigene Kultur immer für die Beste und schaut sich fremde Bräuche und Ausdrucks-formen meist mit einem gewissen Misstrauen an. Mir jedenfalls geht das des Öfteren so.

Dabei gilt: Jemanden wirklich kennen lernen, mit jemanden richtig reden, dass kann ich nur, wenn ich mich auf seine Kultur einlasse. Wenn ich verstehe, warum er so redet und denkt, wie er es tut.

Das wusste übrigens schon der Apostel Paulus vor 2000 Jahren. Er sagte nämlich: Wir verstehen uns nur, wenn wir einander vertraut werden. Wörtlich hat er geschrieben: „Wenn ich bei Juden bin, dann möchte ich gerne lernen, wie ein Jude zu denken, und wenn ich bei Griechen bin, wie ein Grieche. Wenn ich mit Leuten zu tun bekomme, die sich streng an Gebote halten, dann will ich sie genauso verstehen wie die, die alle Gebote ablehnen. Ganz gleich, ob jemand schwach oder stark ist – ich möchte gerne so mit ihm reden, dass wir einander verstehen.“

Ich glaube: Genau darum geht es am Welttag der kulturellen Vielfalt.

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