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Wittgenstein

Wittgenstein

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Am 26. April 1889 wurde in Wien der Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein geboren. Ein richtig kluger Denker, der viel darüber nachgedacht hat, was eigentlich Wahrheit ist, und von dem vor allem ein Zitat berühmt wurde: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Cool, oder? „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“

Natürlich hat Wittgenstein in seinen Werken sehr ausführlich erklärt, wie man denn prüft, ob ein Satz mit der Wirklichkeit übereinstimmt oder nicht, also, woran man erkennt, ob etwas falsch oder wahr ist. Und dabei kam er eben zu dem Schluss: Wenn man den Wahrheitsgehalt einer Aussage nicht überprüfen kann, dann sollte man sie nicht machen. „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“

Das klingt natürlich so, also könne man zum Beispiel auch über Gott gar nicht reden, weil Formulierungen über Gott ja selten logischen Kriterien genügen. Stimmt. Das hätte auch Wittgenstein so gesehen. Allerdings hätte er daraus nicht geschlossen, dass es Gott nicht gibt.

Schließlich kann man auch über Phänomene wie Hoffnung, Liebe oder Vertrauen keine wirklich logisch belegbaren Aussagen machen. Darum schreibt Wittgenstein sinngemäß: „Über manche Werte kann man nicht reden. Aber man kann am Leben der Menschen erkennen, ob sie diese Werte haben. Und zwar an ihren Taten und ihren Einstellungen.“

Kluge Erkenntnis. Finde ich. Wenn ein Mensch an Gott glaubt, dann kommt es nicht darauf an, ob er darüber groß reden kann, sondern ob dieser Glaube sein Leben stark macht. Also: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“

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