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Leipziger Buchmesse

Leipziger Buchmesse

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Die Leipziger Buchmesse, die heute für das Publikum öffnet, ist nach der Frankfurter Buchmesse die wichtigste Veranstaltung für literarische Trends. Klar: Die vielen Neuerscheinungen des Frühjahrs sind ja wichtige Impulse für den Büchermarkt. Der Schwerpunkt in Leipzig ist aber: Da begegnen die Schreibenden den Lesenden und teilen bei Hunderten von Veranstaltungen ihre Leidenschaft für Gedrucktes.

Das passt: Denn Leipzig hat ja auch historisch gezeigt, welche Kraft Bücher und Schriften haben können. Schließlich war es der Leipziger Drucker Melchior Lotter, der vor fast fünfhundert Jahren als Erster die 95 Thesen Martin Luthers druckte. In denen forderte der Wittenberger Reformator die katholische Kirche auf, sich zu verändern. Bevor er zum Gründer der evangelischen Kirchen wurde.

Mehr als 160 Schriften Luthers wurden in dem Leipziger Druckhaus veröffentlicht. Und es gibt bis heute Historiker, die sagen: Ohne den Buchdruck hätte es gar keine Reformation gegeben.

Es war nämlich erst durch die frisch erfundene Drucktechnik überhaupt möglich, die revolutionären Gedanken eines Martin Luthers massenhaft unter die Menschen zu bringen. Vorher musste ja jedes Buch in monatelanger Arbeit mühsam abgeschrieben werden. Und dann hatte man nur ein weiteres Exemplar. Durch die Erfindung des Buchdrucks aber konnten Ideen blitzschnell tausendfach kopiert werden.

Wer ab heute auf der Leipziger Buchmesse anfängt zu schmökern, der spürt vielleicht auch etwas von dieser epochalen Bedeutung gedruckter Worte.

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