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Playmobil-Luther

Playmobil-Luther

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Ist das nicht schön? Martin Luther, der große Reformator, schreibt im Jahr 2015 noch einmal Geschichte. Ja, das haben Sie doch bestimmt gelesen: Er war im Februar die am schnellsten verkaufte Playmobil-Figur der bisherigen Spielzeuggeschichte. 34.000 Mini-Luther wurden innerhalb von drei Tagen verkauft. Und die Nachfrage war so groß, dass die Figuren am Tag darauf bei e-Bay schon für 1000 Euro angeboten wurden.

Auch Playmobil selbst war überrascht. Der Plastik-Reformator sollte zwar eine Art charmanter Kulturbotschafter für Deutschland werden. Aber dass die ganze Welt sich einen kleinen Theologen auf den Tisch stellen will, hätte keiner gedacht. Nun, vielleicht sind sich doch viele Menschen bewusst: Martin Luther hat maßgeblich den Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit eingeleitet. Weil er so leidenschaftlich von der Freiheit schwärmte.

Ja, Martin Luther kämpfte schon vor fünfhundert Jahren dafür, dass jeder Mensch sich ganz individuell mit Gott auseinandersetzen kann. Selbstbestimmt. Und so, dass er wirklich versteht, worum es beim christlichen Glauben geht. Dafür übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche, schrieb eine deutsche Gottesdienstordnung und machte Mut, furchtlos darauf zu vertrauen, dass Gott gnädig ist. 2017 wird deshalb weltweit das Jubiläum der Reformation gefeiert. Weil Luther 1517 fünfundneunzig aufrührerische Thesen veröffentlicht hat.

Ich glaube: Martin Luther hätte es nichts ausgemacht, ein Spielzeug-Männchen zu sein. Solange es der Sache dient. Und, welch ein Segen: Die Produktion ist wieder angelaufen. Ende April kommt der Playmobil-Reformator erneut in den Handel.

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