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Holocaust-Gedenktag

Holocaust-Gedenktag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Der Name „Auschwitz“ ist ja im Lauf der Zeit zu einem Synonym geworden, zu einem Synonym für den gesamten Holocaust, also für die unfassbaren Völkermorde des Nazi-Regimes im Dritten Reich. Mehr als eine Million Menschen wurden damals allein im Konzentrationslager „Auschwitz“ systematisch ermordet, und die heutige Gedenkstätte steht noch immer als Mahnmal für die dunkelsten Seiten der Menschheit.

Heute vor 70 Jahren kam die Rote Armee nach Auschwitz und befreite die letzten Gefangenen des grausamen Lagerkomplexes. Sie stieß auf die Spuren eines Vernichtungswillens, wie es ihn in dieser Form vorher nicht gegeben hatte.

Der Holocaust zeigt, wohin es führen kann, wenn Menschen in verschiedene Klassen eingeteilt werden. Vielleicht muss man sogar sagen: Überall da, wo jemand glaubt: Bestimmte Menschen sind weniger lebenswert als andere, da öffnet man dem Hass Tor und Tür.

Dagegen hilft möglicherweise nur das aus der Bibel abgeleitete Sprichwort: „Du sollst nicht mit zweierlei Maß messen.“ Ja, denn überall, wo jemand glaubt: Für ihn und seinesgleichen gelten andere Regeln als für den Rest der Welt, kommt ein Denken zum Vorschein, das letztlich zu den menschenverachtenden Vorgängen in Auschwitz geführt hat.

Der heutige Holocaust-Gedenktag lädt ein, eben nicht mit zweierlei Maß zu messen, sondern zu erkennen: Für alle Menschen gelten die gleichen Rechte. Oder anders ausgedrückt: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst.

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