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Welttag der Migranten und Flüchtlinge

Welttag der Migranten und Flüchtlinge

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Den morgigen Welttag der Migranten und Flüchtlinge gibt es schon seit über 100 Jahren. Weil das Phänomen eben nicht neu ist. Obwohl einige ja so tun, als wäre es gerade jetzt eine unglaubliche Gefahr für Deutschland, dass Menschen bei uns Schutz suchen. Sie haben vermutlich Bilder im Kopf von heruntergekommenen, potentiell kriminellen Leuten, die in schäbigen Klamotten nur darauf warten, dass sich unser Füllhorn des Wohlstands über sie ausschüttet.

Was natürlich völliger Quatsch ist. Flüchtlinge sind erst einmal Menschen, die eine neue Heimat suchen. Zudem sind sie oftmals hochgebildet und voller Tatendrang, einen echten Neuanfang für sich und ihre Familie zu gestalten.

Ganz nachdenklich werde ich dann, wenn mir plötzlich klar wird, wie viele meiner eigenen Verwandten Flüchtlinge waren. Natürlich, mehrere meiner Vorfahren sind während des 2. Weltkriegs als Flüchtlinge in den Westen gekommen.

Gut, viele davon konnten Deutsch. Aber ansonsten unterschieden sie sich in nichts von den heutigen Asylanten. Manche brachten nicht mehr mit als die Kleider, die sie am Leib trugen – und sie bauten darauf, dass man ihnen helfen würde, hier bei uns ein neues Zuhause aufzubauen.

Wenn morgen der Welttag der Migranten und Flüchtlinge begangen wird, dann werde ich bestimmt nicht vergessen, dass die heutigen Asylanten die gleichen Chancen verdienen, wie meine Vorfahren, die damals hierher kamen.

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