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Besonnenheit trotz Terror

Besonnenheit trotz Terror

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Auf einmal ist da dieses mulmige Gefühl. Auch bei uns in Deutschland könnte es ähnliche Taten geben. So unbesorgt wie vorher geht wohl niemand zum Fußball oder nächste Woche auf den Weihnachtsmarkt. Plötzlich hat das auch was mit meinem Leben zu tun. Mit dem Leben meiner Familie und Freunde. Mir geht’s wie vielen: ich fühle mich nicht mehr so sicher.

Meine Freundin sagt ganz klar: „Ich geh zur Eintracht heute.“ Und sie nimmt ihren 14jährigen Sohn und seinen Freund mit. Auch sie hat ein mulmiges Gefühl. Hauptsächlich wegen der beiden Jungs. Logisch. Aber sie geht trotzdem, sie will sich nicht komplett von der Angst bestimmen lassen. Wir sind uns einig: Auch Menschen mit Gottvertrauen kennen Angst. Aber sie kennen auch ein anderes Gefühl: Gelassenheit. Mein Leben ist in Gottes Hand. So eine Gelassenheit spricht aus dem Satz der Bibel: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Frucht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“

Besonnenheit, das ist genau das, was ich jetzt brauche. Sie hilft, alles noch mal zu sortieren. Ein mulmiges Gefühl verschwindet dadurch nicht einfach. Es darf ruhig da sein. Mit Besonnenheit kann ich aber in Ruhe nachdenken: Ich will doch auch in Zukunft losgehen zum Fußball oder ins Konzert. Absolute Sicherheit gibt es nicht, jetzt nicht, aber auch nicht in ein paar Wochen. Da kann ich auch gleich losgehen. Gegen den Geist der Furcht ist jetzt vor allem eins wichtig: Besonnenheit.

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