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"Hi! I'm a Nurse"
Pixabay/David Mark

"Hi! I'm a Nurse"

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Nachher hat Bärbel Schäfer im Sonntagstalk einen ganz besonderen Gast: Franziska Böhler. Die Krankenschwester beschreibt in ihrem Bestseller „I’m a Nurse“ ziemlich schonungslos, was im deutschen Gesundheitssystem alles schiefläuft: Fachkräftemangel, Pflegenotstand, kaltes Profitdenken und vieles mehr.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Kannst du die Kritik von Franziska Böhler nachvollziehen?

Auf jeden Fall. Ich rede oft mit Menschen aus Pflegeberufen, die mir ganz ähnliches berichten: Viele leben in einer ständigen Ausnahmesituation. Viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Leute. Ständiger Stress. Und kaum Zeit für die Patienten.

Franziska Böhler sagt: „Es ist manchmal wie in einer Fabrik.“ Und wie das konkret aussieht, beschreibt sie eben anhand vieler konkreter Beispiele.

Das fängt schon damit an, dass sie schreibt: „Der einzige Rückzugsort in unserer Station war lange Zeit das Stationsklo. Da haben wir uns hingehockt, nur um mal durchatmen zu können. Auch wenn wir gar nicht aufs Klo mussten.“

Heftig! Gibt‘s denn irgendeine Perspektive?

Der Untertitel des Buches von Franziska Böhler lautet ja: „Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe.“ Und sie sagt: „Menschen zu helfen, ist toll.“ Und genau darum geht es: Krankhäuser sollten keine profitorientierten Gesund-Mach-Fabriken sein, die Patienten sollten im Mittelpunkt stehen – und die, die sich um sie kümmern.

Das Irre ist: Genau diese Problematik hat schon Jesus erlebt. Zu seiner Zeit wurden viele Kranke einfach als „Aussätzige“ bezeichnet und entwürdigt. Jesus hat dann sinngemäß deutlich gemacht: Kranke sind doch keine Fallzahl. Sie brauchen Zuwendung. Dann haben sie die besten Chancen, gesund zu werden.

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