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Bilder vom Amazonas
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Bilder vom Amazonas

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt

Der Amazonas – viele denken da an wunderbare Weiten und grandiose grüne Landschaften, an riesige Regenwälder und unberührte Flussläufe. Aber es gibt auch die anderen Bilder: von gerodeten Flächen, brennenden Böden oder auch: von Sojafeldern bis an den Horizont. Die Amazonas-Gegend ist wunderschön und zugleich furchtbar bedroht. Tropenhölzer werden dort geschlagen, und Soja wird in Massen angebaut. Das bedroht die Natur – und auch die Ureinwohner, die dort leben, im Einklang mit der Natur.

Diese Woche besucht Papst Franziskus Lateinamerika, erst Chile und dann Peru. Und er wird auch Ureinwohner Amazoniens treffen. Sie sind für ihn vielleicht bei diesem Besuch noch ein bisschen wichtiger als Staatschefs und Bischöfe. Denn ihr Leben und ihre Würde liegen ihm am Herzen, das macht er immer wieder deutlich. Wenn er sich für die Natur einsetzt – dann geht das immer wieder Hand in Hand mit seinem Einsatz für die indigenen Völker Lateinamerikas. Die Ureinwohner sind für ihn auch Vorbild für Nachhaltigkeit: „Wir müssen die Lebensweise der indigenen Völker studieren und von ihrem Verhältnis zur Natur lernen“ sagt Papst Franziskus.

Die indigenen Völker dort, sie wissen: Ohne die Natur kann der Mensch nicht existieren. In Europa haben wir dieses Wissen oft vergessen oder verdrängt. Und deshalb machen wir ja auch oft ohne groß nachzudenken mit bei der Zerstörung der Natur. Übrigens auch der im Amazonasgebiet. Denn: Die Tropenhölzer werden ja oft immer noch als billige Hölzer zu uns importiert. Und Soja: Das wird angebaut, um den riesigen Bedarf von Tierfutter für unsere Massentierhaltung zu decken.

Mich motivieren solche Bilder vom Amazonas deswegen auch immer wieder, ganz konkret zu handeln, hier bei mir zuhause: Sie bringen mich dazu, beim Möbelkauf auf ein Qualitätssiegel für Holz zu achten. Und die Bilder von den Sojafeldern waren es unter anderem, die mich zur Vegetarierin gemacht haben. Andere Freunde essen deswegen weniger Fleisch. Vielleicht wird daran auch Papst Franziskus wieder erinnern diese Woche, bei seinem Besuch in Lateinamerika: Auch ich hier in Europa kann mit meiner Lebensweise etwas für den Amazonas tun. Und für die indigenen Völker dort.

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