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Veränderung durch Begegnung
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Veränderung durch Begegnung

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Auf meinem Weg zur Straßenbahn komme ich an verschiedenen Läden vorbei – und ich habe in den letzten Monaten einige Veränderungen bemerkt. So ist der kleine Gemüseladen, der immer so vor sich hingedümpelt hat, offensichtlich über den Berg. Der Besitzer hat eine Art Sonnenschirm gekauft: Das sieht so ein bisschen retro aus. Und ist ganz einladend. Das Obst und Gemüse steht nun auch nicht mehr in der prallen Sonne.

...alles nicht mehr so wie früher

Die letzten fünf Monate haben wohl auch die meisten Menschen verändert. Rein äußerlich ist es der Griff zur Maske, wenn ich einkaufen gehe. Oder auch das Zögern, wenn ich eine Freundin treffe, die eigentlich gerne spontan umarmen möchte, ein Zeichen dafür, dass nicht mehr alles so ist wie früher.

Wie gelähmt

Dabei sind die meisten dieser Veränderungen so über uns gekommen. Plötzlich war dies verboten und jenes nicht mehr möglich. Ich hatte das Gefühl, dass mir jede Handlungsmöglichkeit genommen war. Es ist mir nur geblieben zuzusehen, was geschieht. Dabei war oft zu sehen, dass Dinge kaputt gingen. Eine kleine Boutique musste schließen. Freunde haben ihre Arbeit verloren. Das hat sich oft wie eine Lähmung angefühlt.

Ich kann was tun

Doch dann habe ich entdeckt: Es gibt immer noch Möglichkeiten, etwas zu tun und selbst zu verändern. Sie sind vielleicht kleiner als vorher, aber nicht weniger wichtig:

Mein Buchladen zum Beispiel hat überlebt. Ich habe mehr dort bestellt als sonst. Denn ich wollte meine Solidarität zum Ausdruck bringen. Und ich wollte etwas dazu beitragen, dass er bleibt. Ich war wohl nicht die Einzige. Es ist eine Art Gemeinschaftsgefühl mit ganz fremden Menschen entstanden, die ich ab und zu vor dem Buchladen getroffen habe.

Auch kleine Schritte bewegen etwas

Diese kleine Erfahrung zeigt mir, wie schön und wichtig es ist, etwas zu tun. Etwas in die Richtung zu lenken, von der ich denke, dass sie gut und wichtig ist. Und dass dabei jeder kleine Schritt zählt.

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