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Strafe Gottes
Bild: Alexandra Koch/Pixabay

Strafe Gottes

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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"Dieses Corona, das ist doch eine Strafe Gottes!", höre ich jemanden sagen.

Ich denke: In alten biblischen Zeiten hätte man das sicher so gedeutet.
Die Menschen hätten sich gefragt:

Was haben wir falsch gemacht? Womit haben wir Gottes Zorn so herausgefordert?

Und meistens fällt einem ja dann auch so einiges ein, was man hätte besser machen können, wenn man ehrlich ist.

Und dann hätten die Leute gefastet und gebetet, um Gott ihre Reue zu zeigen, und versucht, sich zu bessern. –
Im Grunde stellen wir uns diese Fragen ja heute auch noch, fällt mir auf.

Vielleicht nicht unbedingt religiös, sondern eher wissenschaftlich.

Wie und wo ist das Virus entstanden,
was hat es so gefährlich gemacht,
wie können wir die Ausbreitung in Grenzen halten –
das wird seit dem Frühjahr immer wieder diskutiert.

Die Frage nach dem Willen Gottes wird dabei nicht direkt angesprochen.
Ich höre sie eher unausgesprochen – wenn nicht unbedacht – mitschwingen:

Wo haben die Menschen etwas mit der Natur, mit Gottes Schöpfung gemacht,
ohne die Konsequenzen zu bedenken?

Wie haben wir etwas herausgefordert, was wir nicht beherrschen können?
Was können wir tun?

Und Gott?

Ich glaube nicht, dass er der Menschheit Strafen schickt wie die Corona-Pandemie.
Er hat uns doch durch Jesus die Botschaft von seiner Liebe und Vergebung überbracht.

Genau so verstehe ich zum Beispiel den Spruch aus der Bibel, der uns im September begleiten will:

"Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat." (2. Brief des Paulus an die Christengemeinde in Korinth, Kapitel 5, Vers 19)

Keine Strafen. Versöhnung!

Es ist genau andersherum: Wenn uns Leid und Unheil treffen, dann geht er mit uns hindurch.
So hat er es versprochen.

Er ist an unserer Seite und will uns Kraft und Hoffnung schenken.

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