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Sternenhimmel statt Feuerwerk
Bild: miriam_mueller_pixabay

Sternenhimmel statt Feuerwerk

Monika Dittmann
Ein Beitrag von Monika Dittmann, Katholische Seelsorgerin im Altenheim, Flörsheim am Main
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Viele werden heute Abend in den Himmel schauen, das Feuerwerk genießen, soweit es sein darf in dieser schwierigen Pandemiezeit. Bunte Lichter, Feuerfunken und dazu Böllerschüsse beenden zumindest in pandemiefreien Zeiten reichlich und vielfältig das alte Jahr. Vielleicht wäre ja auch vieles zu übertönen von dem, was war. Vielleicht ist ja auch Licht für viele vergangene dunkle Momente und finstere Stunden nötig. Vielleicht muss es auch einfach wieder mal ein wenig lauter sein, nachdem man sich still und verborgen gehalten hat, in seiner Höhle geblieben ist, weil das Virus umhergeistert und das Leben unsicher macht.

Sterne gucken, wo es dunkel und ruhig ist

Aber auch in diesem Jahr wird’s an Silvester kaum Feuerwerk geben. Ich werde das Silvesterfeuerwerk, ehrlich gesagt, nicht vermissen. An Silvester habe ich mich auch schon vor Corona lieber dorthin zurückgezogen, wo es nicht knallt und wo es eher dunkel ist, damit ich den Sternenhimmel sehe.

Nachkommen, so viele wie Sterne am Himmel

Und dann denke ich an den Abraham aus der Bibel (vgl. Genesis 14). Der steht auch des nachts unter dem Sternenhimmel. Für ihn ist die Zukunft unsicher, was hinter ihm liegt ist auch enttäuschend. Er hat noch immer keinen Nachkommen, der sein Alter und die Zukunft seines Stammes sichern könnte. Und dann offenbart ihm Gott unter dem dunklen, stillen Nachthimmel eine zukunftsträchtige Perspektive. „Zähl die Sterne!“, sagt Gott zu Abraham, und er verheißt ihm Nachkommen, so viele wie Sterne am Himmel. (Genesis 14,5) An diesem Tag hat Gott dann einen Bund mit Abraham geschlossen, heißt es am Ende. Gott gibt neue Perspektiven; auch ich darf – wie Abraham – nach vorne schauen und hinter mir lassen, was schwer und unergründlich war.

Gott trauen und vertrauen – auch im neuen Jahr

Mit diesem Vertrauen auf Gott beende ich heute das alte Jahr – und traue Gott. Ich schaue heute Abend in den Himmel, hoffentlich kann ich Sterne sehen, wie Abraham damals, und Vertrauen tanken für die Zukunft. Ja, der Blick nach oben lohnt sich.

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