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Kein Silvester ohne „Dinner for One“
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Kein Silvester ohne „Dinner for One“

Simone Twents
Ein Beitrag von Simone Twents, Katholische Dezernetin für Glaubenskommunikation und Pastorale Innovation, Fulda
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Heute Abend ist es wieder soweit: "same procedure as every year" – dieselbe Prozedur wie jedes Jahr: Dinner for One. Ich freue mich schon darauf! Denn ohne diesen supergenialen Sketch würde für mich an Silvester etwas fehlen. Er gehört einfach dazu. "Cheerio Miss Sophie" prostet Freddie Frintrop als unvergesslicher Butler James seiner Brötchengeberin zu. Vier unterschiedliche, nicht anwesende Freunde muss er vertreten. Mit einem tiefen und bündigen "Skol" als Admiral Schneider schlägt er die Hacken zusammen, bis es schmerzt. Seit Jahren geschult und geübt, hat Butler James souverän jeden Slang drauf: Mister Pommeroy genauso wie Mister Winterbottom oder Sir Toby.

In Zeiten von Corona und Kontaktbeschränkung komme ich mir selbst manchmal fast so vor wie bei Dinner for One. So eine Art Silvester zu feiern ist auf jeden Fall Corona tauglich, wenn alle Freunde von einem Mitglied des eigenen Haushalts vertreten werden.

Was ich auch mag an Dinner for One, ist der Kultstatus: ganz viele Menschen im Land lachen am gleichen Tag über dasselbe – das verbindet! Es verbindet mich mit so vielen von Ihnen, dass sie sich auch darüber kaputtlachen wie Butler James über den Kopf vom Tigerfell stolpert, bis er ihn am Schluss beherzt überspringt. "Same procedure as every year" findet wahrscheinlich heute Abend bei fast keinem von uns statt. Dieses Jahr ist vermutlich fast nichts wie sonst. Die Corona-Situation kommt mir selbst so vor wie so ein Stolperstein, wie mein persönlicher Tigerfell-Kopf, an den ich immer wieder anstoße, egal wie herum ich es versuche. Und ich denke mir, vielleicht kann diese Hürde ja auch zu einem kreativen Stolperstein werden, der der Geschichte erst ihren unverwechselbaren Charakter gibt.

Auf jeden Fall möchte ich gerne beherzt ins neue Jahr springen und mich überraschen lassen von allem, was kommt - gerade, wenn es nicht "the same procedure as last year" wird. Das wünsche ich uns allen für 2021: Dass es nicht "the same procedure als last year 2020" wird, sondern dass wir beherzt in etwas Neues springen könne.

 

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