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Futter für die Studenten!
Bild: Thomas Breher/Pixabay

Futter für die Studenten!

Norbert Mecke
Ein Beitrag von Norbert Mecke, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Melsungen
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Manche picken sich am liebsten die Rosinen raus. Ich greife immer gezielt nach den Haselnüssen. Jedem das Seine. Heute – am "Tag des Studentenfutters".

Ja, den gibt´s tatsächlich – immer am 31. August. Was man da genau feiert? Ich glaube, das weiß keiner. Aber wie man ihn feiert, liegt auf der Hand – oder in der Packung:

eben mit einer Mischung aus Mandeln, Paranüssen, Erdnüssen, Rosinen und Haselnüssen.

Der Mix soll so schon seit dem 17. Jahrhundert beliebt gewesen sein. Aber warum heißt er "Studentenfutter"?  
                   
Mandeln waren teuer. Die konnten sich nur höhergestellte Persönlichkeiten leisten – und ihr Nachwuchs, dem die reichen Eltern ein Studium finanzieren konnten.
Man wusste: Nüsse haben mit ihrem großen pflanzlichen Fettanteil einen vergleichsweise hohen Energie-Gehalt. Das bringt das Hirn auf Hochleistungsniveau: Kraftstoff und Nervennahrung für Akademiker. Und nicht nur für die:

Mit ein paar Gewürzen angereichert wurde der Nuss-Traube-Mix auch als Arznei zur Stärkung bei Krankheit verabreicht. Da das oft in Klöstern geschah, gab es das Knabber-Tutti-Frutti auch unter dem Beinamen "Pfaffenfutter".

Also spricht eigentlich gerade genau der Richtige zum "Tag des Studenten- und Pfaffenfutters".

Wenn ich mir mal so eine Packung aufmache, ist das meist abends mit Freunden mit einem Bier oder Wein.

Die kernige Mischung lehrt: Die Geschmäcker sind verschieden. Ich kann damit leben, wenn sich einer die Rosinen rauspickt. Völlig gelassen. Ich muss sie gar nicht unbedingt haben! Ob das nicht auch sonst gilt? Da liegen Früchte, die erst eine harte Schale hatten, im Kern aber sehr bekömmlich sind. Das gilt doch auch nicht nur für Nüsse, sondern für manchen, der sie futtert. Und die Mischung macht´s! Ja. Das trifft es auch. Mag sein, dass manchmal eine Sorte übrigbleibt – dann fehlt offenbar noch jemand an unserem Tisch mit seinen Vorlieben. Er macht dann das Ganze erst rund.

"Tag des Studentenfutters": der Mix macht´s! Das lehrt die kernige Mischung. Und ist darin ein guter Energieschub und prima Nervennahrung für unser Zusammenleben.

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