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Eine musikalische Reformation
Bildquelle: Fabio Ribaudo/Pixabay

Eine musikalische Reformation

Maike Westhelle
Ein Beitrag von Maike Westhelle, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Heute ist Reformationstag. Vor 502 Jahren hat Martin Luther mit seinen Thesen für viel Aufregung gesorgt. Einige Bräuche der katholischen Kirche missfielen ihm. Es ging ihm um das Wesentliche: Gott liebt uns Menschen. Ohne, dass wir etwas dafür leisten müssen. Die neu gegründeten evangelischen Gemeinden hatten viel Zulauf, aber inzwischen sieht das anders aus. Manche sind frustriert: „Jaja, Luther und seine Thesen. Toll, was sich daraus entwickelt hat – aber heute? Die Kirchen werden doch immer unwichtiger. Bald sind Christen in Deutschland in der Minderheit.“

Natürlich beschäftigt das auch den theologischen Nachwuchs. Die Studierenden, die bald als Pfarrerinnen und Lehrer für den christlichen Glauben einstehen. Wo geht es hin mit der Kirche – und wie kann man junge Leute dafür begeistern?

Für den heutigen Reformationstag haben sich die Studierenden in Marburg das Thema Musik ausgesucht: Denn zu Luthers Zeiten hat besonders die Musik Menschen begeistert: bekannte Volkslieder wurden mit reformatorischen Texten versehen. Flotte Melodien transportierten die gute Botschaft. Es konnten alle mitsingen. Auch die einfachen Leute.

Inzwischen finden manche junge Menschen unsere Musik eher langweilig. Orgel und klassische Melodien, die sie kaum kennen. „Was könnte es stattdessen geben? Wie begeistern wir heute die Menschen mit Musik?“, so fragen die Studierenden.

Musik ist Geschmacksfrage, darum können wir tolerant sein. Die Bibel nennt ganz verschiedene Instrumente: „Lobt Gott mit Posaunen, Harfen und Zimbeln, lobt ihn mit Saiten und Pfeifen!“ (Ps 150)

Deshalb wünsche ich mir auch eine moderne Vielfalt. Für alle soll was dabei sein. Keyboard und Orgel, Schlagzeug und Chorgesang. So, dass viele beschwingt aus dem Gottesdienst kommen. Weil die Musik ihr Herz erreicht und so die frohe Botschaft zum Klingen kommt.

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