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Aprilscherze trotz Corona
Ansaharju/GettyImages

Aprilscherze trotz Corona

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Morgen ist der 1. April. Der Tag, an dem man traditioneller Weise jemanden in den April schickt, also ihn auf liebevolle Weise reinlegt oder überrascht. Allerdings ist manchen jetzt in der Krise gar nicht so nach Lachen zumute. Darf man morgen trotzdem Aprilscherze machen? Das möchte ich mal von Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche wissen.

Ob man trotz Corona Aprilscherze machen darf? Ich finde: Ja! Denn Lachen ist eine der besten Gegenkräfte zu Angst, Panik und Verspannung. Lachen macht vieles leichter.

In der Kirche gilt ja sogar: An Ostern wird selbst der Tod ausgelacht, weil Christen seit der Auferstehung Jesu sagen: „Tod? Ha! Der hat nicht das letzte Wort.“

Woher kommt denn eigentlich der Brauch, jemanden in den April zu schicken?

Es gibt mehrere Erklärungen. Eine lautet: Angeblich war der 1. April früher der Gedenktag von Judas, dem Jünger, der Jesus verraten hat. Und wie hat Judas das gemacht: Er hat Jesus einen Kuss gegeben – und damit den Römern verraten, wen sie gefangen nehmen sollen.

Ein Kuss, ein ganz zärtliches Zeichen, entpuppt sich als hinterhältige Täuschung. Das ist natürlich heftig, und man fragt sich: Was hat das mit unseren Aprilscherzen zu tun? Ich kann mir vorstellen: Die Christen haben mit der Auferstehung Jesu an Ostern erkannt: Gott macht sogar aus Verrat und Tod etwas ultimativ Gutes, nämlich neues Leben. Es kommt auf diese Umkehrung an, auf diese befreiende Auflösung. Und darum ist das Wichtigste an jedem Aprilscherz: die Auflösung zum Guten.

Aber, wie gesagt, vielleicht gilt auch bei dieser Erklärung: April, April!

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