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Echtes Glück
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Echtes Glück

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

 „85 Millionen!“ So hoch war der Betrag, der auf einem Fähnchen des Schreibwarenladens stand, an dem ich täglich vorbei fahre. Auf dem steht immer die Höhe des Jackpots vom Lotto. „Wahnsinn“, habe ich mir gedacht, „was würdest du mit so viel Geld machen?“ Ich gebe zu: Zuerst habe ich mit Träumereien angefangen: Klar, ich könnte mir ein paar Dinge leisten, die ich sonst niemals haben könnte. Einiges würde mir auch leichter fallen, selbstverständlich.

Aber es hat nicht lange gedauert, da bin ich vom Träumen ins Nachdenken gekommen. Würde ich mit dem vielen Geld aufhören zu arbeiten? Nein, dafür ist mir das, was ich tue, viel zu wichtig. Eine gute Gesundheit könnte ich mir mit den Millionen wohl auch nicht kaufen; echte Freunde sowieso nicht. Dazu weiß ich auch aus meinem Bekanntenkreis: Auch Menschen mit viel Geld haben oft große Sorgen. Dabei ist mir wieder klar geworden: Echtes Glück hängt für mich nicht so sehr vom Geld ab. Natürlich finde ich es gut, genug davon zum Leben zu haben. Ich denke: das steht allen Menschen zu. Aber zum echten Glück gehört noch so viel mehr, das ich mir nicht kaufen kann: Ein erfüllter Beruf, Freundinnen und Freunde, Familie, Gesundheit.

Und dann ist mir noch ein berühmtes Wort Jesu in den Sinn gekommen: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben verliert?“ (Mt 16, 26) Jesus sagt mir doch damit: „Kümmere dich doch um die Sachen, die dich wirklich glücklich machen!“ Das heißt für mich: vom Lottogewinn darf ich ja mal träumen, doch um mein Glück im Leben kann ich mich täglich kümmern.

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