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Weltweite Solidarität
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Weltweite Solidarität

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda

Moderator/in: Das Corona-Virus trifft alle Menschen weltweit. Besonders hart trifft es aber die Menschen in Lateinamerika, Afrika oder im Osten Europas. Dort sind die Lebensumstände für viele meist ohnehin schon schwierig und jetzt kommt die Pandemie noch dazu. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, du kennst die Umstände in diesen Ländern, denn du bist im Bistum Fulda für die weltweiten Projekte zuständig. Wie ist die Situation für die Menschen in diesen Ländern?

In vielen Ländern ist die Situation für die Menschen gerade wirklich katastrophal. Dort wo schon vor der Pandemie ein schlechtes Gesundheitssystem, der Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeit den Alltag bestimmt hat, kommt jetzt noch Corona hinzu. In den Armutsvierteln der Megastädte, in den Favelas und Slums breitet sich das Virus natürlich schnell aus. Und damit trifft Corona besonders die Armen doppelt.

Wie äußert sich das? Und was tun die Kirchen dort für die Menschen?

Das Virus bedeutet in vielen Ländern nicht nur Krankheit. Schlimme Folgen sind Hunger, die Arbeitslosigkeit und der Kampf ums pure Überleben. Ein Projektpartner aus Indien hat mir kürzlich berichtet, dass in seiner Region tausende Wanderarbeiter jetzt von den Städten zurück in die Dörfer kommen. Sie finden keine Arbeit mehr und ihre Familien und Kinder müssen hungern. Die Kirchen unterstützen die Menschen vor Ort. In Gesundheitsstationen und Krankenhäusern versorgen sie die Infizierten und organisieren Lebensmittel. Vom Bistum Fulda haben wir in den vergangenen Wochen für über 50.000 € Lebensmittel und Medikamente in diesen Ländern finanziert.

Da können wir uns hier in Deutschland wirklich glücklich schätzen. Was kann ich denn tun, wenn ich Menschen in diesen Ländern unterstützen möchte?

Die Katholische Kirche, besonders die Hilfswerke, rufen in den nächsten Wochen zum Spenden auf. Nächsten Sonntag gibt es dazu einen Aktionstag. Das Geld geht dann an die Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, Asien und die Kirche erreicht dort mit ihren dichten Netzwerken die Menschen bis in die kleinsten Orte hinein. Mehr Informationen zur "Corona-Kollekte" können die Hörer*innen auch auf der Bistumsseite www.bistum-fulda.de finden.

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