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Was bringt das neue Jahr?

Was bringt das neue Jahr?

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain

Nun sind wir auf der Zielgeraden des alten Jahres. Morgen ist Silvester. Rückblenden auf das ablaufende Jahr gab‘s schon länger. Ich mache meine eigene Rückschau. Gehe noch mal in Gedanken durch, was war. Eigentlich war es nicht schlecht, dieses Jahr. Sogar ganz gut. Immer wieder kriege ich zu hören, dass das neue Jahr sicher schlechter wird. So die Gesamtlage. Politisch. Wirtschaftlich. Was da wohl kommt.

Kann es noch schlechter werden? Was wir hatten, wissen wir. Gerne würden wir manches festhalten. Geht aber nicht. Es heißt, ältere Männer – wie ich -, die hätten es gerne so wie früher. Wir hätten Angst vor Neuem. Darum Igelten wir uns in das ein, was wir kennen. Neues – das wäre uns nicht geheuer. Ja, wem geht es nicht so ähnlich. Ich glaube, es ist normal, dass Menschen vor der Zukunft auch ein bisschen Angst haben.

Davon erzählt Jesus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ (Matthäus 28,20) Jesus weiß, dass Menschen oft ängstlich sind. Wir leben eben in der Welt wie sie ist. Es ist gar nicht schlecht, in der Zeit vorm neuen Jahr den eigenen Ängsten und Sorgen nachzuspüren. Wenn ich sie auch noch anderen Menschen gegenüber aussprechen kann: umso besser. Es ist nicht gut, sich mit den eigenen Ängsten in sich selber einzunisten. Sich einzugraben in den Sorgen und Ängsten. Vielleicht können mir Menschen in meiner Nähe erzählen, wie sie mit ihren Ängsten umgegangen sind. Wie sie wieder Mut geschöpft haben. Wenn ich Ängste ausspreche, ist es der erste Schritt, sie möglicherweise auch überwinden zu können.

Was nachts im Dunkeln düster in mir aussah, sieht morgens in einem Gespräch schon anders aus. Wo ich in mir selbst gefangen war, da erscheinen am Morgen mit dem Silberstreif am Horizont schon Hoffnungslichter. Manches wird anders werden. Vielleicht nicht alles besser. Jesus überwindet seine Angst, weil er weiß, dass Gott alle Tage bei ihm ist. Ihn nicht fallen lässt. Ihn liebt. Ihn selbst über die Grenze des Todes begleitet. Im Bewusstsein von Gottes Liebe und Nähe überwindet Jesus alles.

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