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Grüß Gott
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Grüß Gott

Kurt Grützner
Ein Beitrag von Kurt Grützner, Evangelischer Pfarrer i. R., Kassel
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Wenn die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe laufen, drängen sich die Menschen im Park: links und rechts der Kaskaden, an der Teufelsbrücke und an der großen Fontaine zum Schluss im Schlossteich.
Ganz anders sieht das aus, wenn wir mal morgens in den Park gehen. Ältere Menschen sitzen auf den Bänken und genießen die Sonnenstrahlen auf ihren Gesichtern. Jogger ziehen ihre Bahnen. Junge Eltern schieben glücklich ihren Kinderwagen. Ich gehe gedankenverloren einfach meines Wegs.
Was mir besonders auffällt: Zu diesen Zeiten im Park grüßen die Menschen einander. Mich erinnert das an Wanderungen in den Alpen: „Grüß Gott“ sagen da alle Wanderer, wenn sie sich begegnen. „Grüß Gott“ höre ich im Bergpark nicht.

Schade! Für mich wäre „Grüß Gott“ genau richtig. Denn: Was ich hier erlebe ist Gottes Schöpfung. Zugegeben anders als in den Alpen. Im Park haben Menschen Gottes Schöpfung gestaltet. Unter der Woche sieht man viele Gärtner den Park hegen und pflegen. Bebauen und bewahren sollen wir Gottes Schöpfung. Das gilt im Großen, aber auch im Kleinen. Hier haben Menschen Gottes Schöpfung bebaut und bewahren sie, zur Freude der Menschen.
Ich glaube, deswegen grüßen sich die Menschen morgens im Park. Weil sie das gemeinsam erleben.

Ich freue mich, dass so viele Menschen das UNESCO Welterbe in Kassel besuchen. Ich freue mich aber auch über diese besonderen Momente im Bergpark. Ein von Menschen wunderbar gestaltetes Stück Schöpfung. Menschen, die das erleben, spüren, dass Sie Teil der Schöpfung sind. Und sie grüßen einander als Ebenbilder Gottes. Beim nächsten Spaziergang will ich es mal versuchen:
„Grüß Gott!“

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