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Gedanken zu Trinitatis
Bild: Dirk Vetter/Pixabay

Gedanken zu Trinitatis

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Anni ist bei ihrer Oma. Sie hat sie lieb und will sie nicht ärgern. Deshalb benimmt sie sich so gut und artig wie möglich.

Anni ist mit ihren Freundinnen zusammen. Sie machen Blödsinn, spielen und hören Musik. Manchmal denken sie sich Streiche aus, die sie Anderen spielen könnten.

Anni ist in der Schule. Lernen macht ihr Spaß, aber einen der Lehrer kann sie nicht leiden. Da ist sie manchmal widerspenstig und kratzbürstig.

Dreimal Anni – jedes Mal ein wenig anders. Und doch jedes Mal dieselbe Anni. Auch, wenn sie der Oma anders begegnet als ihren Freundinnen oder dem ungeliebten Lehrer. Man könnte sagen, sie hat verschiedene Gesichter, auch wenn sie ja immer sie selbst bleibt.

Ungefähr so stelle ich mir das auch bei Gott vor. Er begegnet uns als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist. Und trotzdem ist er ein und derselbe Gott.

Der, der die Welt geschaffen hat, der Zeit und Ewigkeit beherrscht: Gott Vater.

Der, der als echter Mensch zur Welt kam, einen qualvollen Tod auf sich nahm und auferstand – Gott, der Sohn, Jesus.

Der, der Menschen begeistert und ansteckt mit seiner Liebe und sie zu einer Gemeinschaft im Glauben zusammenschweißt, über Ländergrenzen und Kontinente hinweg – Gott, der Heilige Geist.

Der eine Gott begegnet mir auf unterschiedliche Weise. Aber immer ist es der, von dem die Bibel sagt: „Gott ist Liebe.“ Das ist sein innerstes Wesen: Liebe.

Er hat mir das Leben geschenkt: aus Liebe.

Er hat vorgelebt, wie ein sinnvolles Leben im Glauben aussehen kann: aus Liebe.

Er verbindet mich mit meinen Mitmenschen: aus Liebe.

Wie er mir auch begegnet, daran kann ich ihn erkennen: Überall, wo Liebe ist, da finde ich Gott.

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