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Wem danken?
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Wem danken?

Kurt Grützner
Ein Beitrag von Kurt Grützner, Evangelischer Pfarrer i. R., Kassel
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„Danket, danket dem Herrn“ Wer früher mal was mit Kirche zu tun hatte oder heute noch hat, dem klingt die Melodie dieses bekannten Kanons in den Ohren. Wer weniger mit Kirche am Hut hat, könnte sich fragen: „Wieso, welchem Herrn soll ich danken?“

Vor mir liegt ein kleiner handschmeichelnder Stein. Danke steht darauf. Bekommen habe ich ihn am Ende eines nicht kirchlichen Coaching-Seminars. Er soll mich im Alltag daran erinnern, dass Dankbarkeit der Schlüssel zum Glück ist.

Seit Kurzem bin ich jeden Morgen unter der Dusche glücklich. Wir sind nämlich umgezogen. In der alten Wohnung war das morgendliche Duschen eher eine kneippsche Anwendung. Erst dauerte es unendlich lange, bis überhaupt warmes Wasser kam. Das wurde dann aber bald schon wieder kalt.

In der neuen Wohnung ist das anders: Das warme Wasser ist sofort da und bleibt dann auch warm. Ich bin so dankbar dafür. Meine Tage beginnen dankbar. Der Stein aus dem Seminar zeigt Wirkung.

Dabei frage ich mich: Kann ich einfach so dankbar sein, ohne zu wissen, wem ich eigentlich dankbar bin? Ich kann das nicht. Ich bin Gott, dem Herrn dankbar, wie es der Kanon singt. Ja, auch bei diesen kleinen alltäglichen Dingen. Denn Gott ist für mich auch der, der will, dass ich lebe, der mein Leben bis hierher behütet und beschützt hat, der zu mir hält, auch wenn ich Fehler mache. Und es ist der, der mein Leben und die ganze Welt zu einem guten Ende führt.

Die neue durchgängig warme Dusche am Morgen ist für mich nur ein Teil dieses Heils. Viele Dinge erlebe ich jeden Tag, für die ich dankbar bin. Gehen sie heute mal auf Entdeckungsreise. Vielleicht können Sie am Abend einstimmen: danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich. Seine Güt‘ und Wahrheit währet ewiglich.“

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