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Unterschiedliche Zeiten – gleiche Erfahrungen
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Unterschiedliche Zeiten – gleiche Erfahrungen

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Ziemlich eng saßen sie da nebeneinander, säuberlich getrennt nach Jungen und Mädchen.
Unsere Konfi-Gruppe hatte in einem Nomadenzelt Platz genommen, beim Ausflug ins Erlebnismuseum Bibelhaus.
Es ging darum, sich besser vorstellen zu können, wie die Menschen zu biblischer Zeit gelebt haben. Denn dann kann man ja auch die biblischen Geschichten besser verstehen.
Die Jungs staunten nicht schlecht, welch harte und verantwortungsvolle Arbeiten sie in ihrem Alter bereits gehabt hätten.
Die Augen der Mädchen wurden groß, als sie hörten, dass sie mit ihrem 13 Jahren ziemlich sicher schon eine ganze Weile verheiratet wären und wahrscheinlich ein oder zwei Kinder hätten. Und dass sie ihren Mann vielleicht mit anderen Frauen hätten teilen müssen.
Der Tag ausgefüllt mit Wasserholen vom kilometerweit entfernten Brunnen, Getreide mahlen, Brot backen, Kinder erziehen und Essen machen.
Gut, wenn man sich die Arbeit teilen kann.
Ein Leben, das in sich genauso schlüssig und sinnvoll ist wie ihr eigenes.
Aber doch ganz, ganz anders.
Schwerer. Mit viel harter Arbeit und spürbarer Verantwortung.
Klar, auch das Leben heute ist für Jugendliche nicht einfach.
Aber wenn sie die Wahl hätten …
Wie unterschiedlich das Leben von Menschen sein kann, fällt mir wieder mal auf.
Damals, vor zwei-, dreitausend Jahren und heute. Wie eine andere Welt.
Und doch gibt es so viel Verbindendes, das die Geschichten und Gedanken der Bibel auch heute noch tragen.
Jeder Mensch ist auf der Suche nach sich, nach Glück und Sinn.
Jeder Mensch trägt Hoffnungen und Träume in sich.
Oder erlebt Ängste und Nöte, braucht Zuspruch und Anerkennung.
Die biblischen Geschichten tragen alle diese Erfahrungen in sich.
So wie die Erfahrungen, was ihnen eine Hilfe war und was nicht.
Erfahrungen auch mit Gott - einer Macht, die wir nicht begreifen, aber doch erleben können. Und die uns Gutes will, jedem und jeder Einzelnen.
Damals wie heute.
Lesen Sie doch einfach mal nach!

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