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Kleine Lichter
Andreas Lischka/pixabay

Kleine Lichter

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain
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Kleine Lichter sind mir kostbar. Helle Lichter und Lampen schmerzen mir in den Augen. Deshalb für mich Lichter im Advent. Weil wir das Große im Kleinen finden. Ich fange mit einem Licht am Sonntag  an. Ein Lichtchen. Ein Kleines. Ich persönlich habe gar keinen Adventskranz. Nur ein Licht auf dem Tisch. Das Teelicht steckt in einem blauen Glas drin. Ein dickes schweres Glas und eben nur ein Licht drin. Warum blau? Ist meine Lieblingsfarbe. Schon morgens beim Frühstück auf dem Küchentisch zünde ich das kleine Licht an. Der Lichtschein kommt grad so durch das dicke Glas.

Ein kleines Licht, bevor das große kommt

Für mich fängt der erste Advent so an. Ein unscheinbares, flackerndes, kaum durchscheinendes Licht. Es blendet mich nicht. Macht auch nicht viel hell und her. Scheint aber. Brennt. In vier Wochen kommt das Große: Weihnachten. Die Geburt Jesu in Bethlehem. Aber jetzt noch nicht. Jetzt ist noch nicht Weihnachten.

Es ist für mich der Weg dorthin. Ich möchte mich auf diese Tage im Advent einlassen. Auf das Warten. Möchte mich hineinspüren. In diese Zeit. Was erwarte ich eigentlich? Bin ich bereit, dass Gott kommt? In Armut. In einen Stall. Wenig freundlich empfangen. Ein kleines Kind in armseligen Verhältnissen in einem kleinen Ort bei Jerusalem. Nicht willkommen. Kein Platz. Heizung?  Ochs und Esel halten ein bisschen warm. Und sein Bett: ein Futtertrog.

Gedanken auf dem Adventsweg

Ich schaue in mein kleines Licht. Advent fängt für mich ganz klein an. Ich gehe in mich. Schaue gedankenverloren in den kleinen Lichtschein. Vielleicht ist das schon eine Meditation. Über das, was ich bis Weihnachten noch tun möchte. Nein, keine Geschenkelisten zum Abhaken. Auch kein Dekohaufen. Wo kann ich ein kleines Licht werden. Um wen ist es finster? Düster, dunkel in der Seele. Ich schaue in das kleine Licht und bete still. Namen von Menschen, die mir auf dem Herzen liegen. Namen von Menschen, mit denen ich so gut auskomme. Ich möchte mich auf diesen Advent einlassen. Mit kleinen Adventswegen. Den kleinen Lichtschein austeilen. Weiter schenken. Als Hoffnung. Nähe. Zuneigung. Ich bete: Einen Namen. Und noch einen. Ich schöpfe Kraft für meine Adventswege.

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