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Freude
Bildquelle: Leonardo Espina/Pixabay

Freude

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
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Es ist Sonntag und Paul wird getauft. Paul ist eineinhalb Jahre alt.
Als der Gottesdienst beginnt und die Orgel einsetzt, stellt er sich vorne in den Mittelgang und beginnt zu Tanzen. Leise und zufrieden und vor sich hin. Manchmal klatscht er in die Hände. Manchmal versucht er mit den Fingern zu schnipsen. Das gelingt ihm noch nicht, aber er tanzt und tanzt so den ganzen Gottesdienst durch. Nach seiner Taufe, auf dem Arm seiner Patentante, strahlt er in die Gemeinde und klatscht in die Hände, so lange bis alle zurücklächeln und dann endlich auch anfangen zu klatschen. Freude, die sich überträgt.

Es gibt diese Momente, da sind wir von Freude ganz erfüllt.
Da haben wir Freude an den Menschen. Die Sorgen und umherkreisenden Gedanken machen mal eine Pause.
Diese Freude kann man nicht planen und nicht erzwingen. –
Manchmal ist die Freude aber auch Tage – manchmal jahrelang – nicht da.
Da ist dann nur Leere und Stille.
Nach Warten und Frust und Langeweile passiert es dann aber doch plötzlich und die Freude setzt sich durch. Wir müssen lachen.
Und werden von der Freude überwältigt.
Wie gut, dass die Freude manchmal ohne Grund, Anlass oder Zweck unsere Seele bewohnt.

Mit Jesus wird eine Freudenbotschaft in die Welt gebracht.
Das Wort Evangelium bedeutet „Frohe Botschaft“.
Das ist eine Freude, die mehr ist als ein schönes Erlebnis.
Eine Freude mit der Botschaft,
du bist wertvoll,
du bist nicht verlorenen – im Leben und im Sterben.
Eine Freude, die aufleuchtet. Auch im Dunkeln.

Wir sind alle Suchende nach Momenten der Freude.
Seien wir offen, wenn sie sich ereignen.
Lassen sie uns sie nicht verpassen, sondern genießen.

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