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Die Hoffnung ist wie der Mond
Privat/Peter Kristen

Die Hoffnung ist wie der Mond

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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„Hast du gestern den Vollmond gesehen?“, fragt mich meine Kollegin Kristina. „Weißt du“, sagt sie, „ich denke, wir können vom Mond etwas über Hoffnung lernen.“

Der Mond, ein Begleiter der Erde

Das macht mich natürlich neugierig. Ich schaue sie interessiert an, und sie erzählt: „Also, der Mond begleitet die Erde ja nun schon viele Millionen Jahre treu und verlässlich. Aber er ist überhaupt nicht starr.

Der Mond schafft ein Gleichgewicht zwischen Fliehkraft und Anziehungskraft

Im Gegenteil, er ist stabil und beweglich zugleich. Er schafft ein Gleichgewicht zwischen der Fliehkraft und der Anziehungskraft. Die Balance macht den Mond zu einem stetigen Begleiter der Erde und der Menschen.“

Der Mond ist in Bewegung

Meine Kollegin schwärmt weiter davon, was der Mond alles kann: „Er sorgt für Ebbe und Flut und beeinflusst das Wetter und das Wachstum der Pflanzen. Der Mond hat einen Einfluss auf uns, nicht weil er starr am Himmel steht, immer am gleichen Ort, so wie ein Fixstern, sondern weil er in Bewegung ist auf seiner verlässlichen Bahn um die Erde.“

Hoffnung ist nicht starr

Ich sag: „Ok, das verstehe ich, aber du hast von Hoffnung gesprochen …“„Vielleicht“, sagt meine Kollegin Kristina, „besteht die Hoffnung ja nicht darin, dass Dinge fest und starr sind, immer unverrückbar. Sondern ganz im Gegenteil. Vielleicht gehört es zum Wesen der Hoffnung, dass sie beweglich ist und uns beweglich macht.

Im Ab- und Zunehmen des Mondes steckt Hoffnung

Gerade mit seiner Beweglichkeit ist der Mond für uns und die ganze Schöpfung so wertvoll. Dabei ist sein Rhythmus verlässlich und sein Zu- und Abnehmen berechenbar. Ich finde“, sagt Kristina, „darin steckt die Hoffnung:

Gleichgewicht und Hoffnung geben dem Leben Halt

Egal wie turbulent es jetzt ist oder noch werden wird, auch wenn mein seelisches Gleichgewicht gerade belastet oder gestört ist, aber ich bin gewiss: Wir werden neu finden, was dem Leben Halt gibt. Gleichgewicht und Halt und Hoffnung.“

Ich finde schön, wie meine Kollegin das beschreibt. Und ich denke an die Jüngerinnen und Jünger von Jesus. Die waren nach dem Tod von Jesus auch kräftig aus dem Gleichgewicht und verzweifelt. Es dauerte drei Tage, bis sie wieder die Hoffnung bekommen haben: Das Leben geht weiter. Gott, so wie Jesus ihn uns gezeigt hat, ist verlässlich da und trägt uns.

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