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Tag der unschuldigen Kinder

Tag der unschuldigen Kinder

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist ein erstaunlicher Gedenktag: der Tag der unschuldigen Kinder: Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, das hat doch auch was mit Weihnachten zu tun, oder?

Genau! An Weihnachten feiern wir, dass Jesus geboren wurde. Jetzt geht die Geschichte weiter. In der Bibel steht: König Herodes erfährt, dass in Bethlehem ein neuer König von Israel zur Welt gekommen sein soll und erschrickt. Das wäre ja Konkurrenz für seinen Thron. Darum befiehlt er, dass in Bethlehem alle Neugeborenen getötet werden. Zum Glück können Maria und Josef mit dem Jesuskind gerade noch fliehen. Dieser „Kindermord von Bethlehem“ hat die Menschen sehr bewegt. Und deshalb wurde dafür extra ein Gedenktag eingeführt.

Das ist ja eine grausame Geschichte.

Ja, schrecklich. Sie zeigt, wie brutal Menschen sein können. Der Kindermord verkörpert alles, was Jesus überwinden wollte: eine Welt, die von Gewalt, Egoismus und Angst regiert wird. Und in der die Opfer meist die Schwächsten sind: zum Beispiel die Kinder.

Wie begehen Christen denn diesen Tag?

Ganz unterschiedlich. Aber es geht darum: Wie schaffen wir eine Gesellschaft, in der Kinder keine Opfer mehr sind? In Österreich machen sie das zum Beispiel so, dass heute die Kinder die Erwachsenen segnen. So wird dann doch noch mal der Geist der Weihnacht spürbar: Ein Kind bringt Segen in die Welt.

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