"Du siehst mich nicht, Du hörst mich nicht, aber ich bin da!"
"Du siehst mich nicht, Du hörst mich nicht, aber ich bin da!" Ich weiß nicht, was Ihnen spontan einfällt, wenn Sie diesen Satz jetzt hören: "Du siehst mich nicht, Du hörst mich nicht, aber ich bin da!" Gelesen habe ich ihn beim Spazierengehen auf einem Schild an der Umzäunung eines Hauses. Und neben diesem Satz war ein Hund abgebildet. Tolle Idee, dachte ich als erstes. Und nahm den Satz mit auf meinen weiteren Spazierweg. Meine Gedanken begannen um diesen Satz zu kreisen. Kann das eigentlich sein? Einen Hund, den man nicht sieht, okay. Aber einen Hund, den man nicht hört? Das klingt schon unwahrscheinlich. Doch wahrscheinlich vertraut der Hausbesitzer darauf, dass niemand ausprobiert, ob es den Hund wirklich gibt.
Meine Gedanken gingen weiter. "Du siehst mich nicht, Du hörst mich nicht, aber ich bin da!" Passt das nicht auch auf Gott? Sehen kann man ihn nun wirklich nicht, und hören auch nicht. Aber er ist da. Das jedenfalls glauben wie ich ungezählte Menschen. Immer wieder haben Menschen nach Beweisen oder zumindest deutlichen Hinweisen gesucht, die die Gottes Existenz belegen. Große Denker waren daran beteiligt. Und denen ist auch ganz viel eingefallen, was für die Existenz Gottes spricht. Aber alle diese Überlegungen führen nur an einen Punkt, an dem es mir überlassen bleibt, die entsprechende Konsequenz zu ziehen. Beweise, die augen- oder sinnenfällig überzeugen, gibt es nicht.
Und doch ist etwas in mir, das mir sagt: Er ist da!
Und ich habe auch immer wieder gespürt, dass da etwas ist. Etwas, das mich trägt und hält, dem ich mich anvertrauen darf, von dem ich mich gehalten weiß, wenn es schwierig wird. So ist auf meinem Spaziergang aus diesem Satz, der als Warnung gemeint war, eine Zusage geworden. Gott gibt sie mir: "Du siehst mich nicht, Du hörst mich nicht, aber ich bin da!" Was den Hund betrifft, auf den das Schild hinweisen soll, habe ich meine Zweifel.
