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Amazing Grace
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Amazing Grace

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Aretha Franklin, die Königin des Souls, wurde schon zu ihren Lebzeiten zur besten Sängerin aller Zeiten gewählt. Und heute kommt ihr spektakulärer Konzertfilm „Amazing Grace“ in die deutschen Kinos – mit fast 50 Jahren Verspätung. Weil es damals technische und rechtliche Probleme gab, die man erst vor kurzem lösen konnte. Kritiker sagen: Der Film ist ein Meisterwerk.

Aretha Franklin – da fallen mir Titel ein wie „Think“ oder „A Natural Woman“. „Amazing Grace“ ist ja eher ein Kirchenlied. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was ist denn das Grandiose an „Amazing Grace“?

Na, erstmal ist das Live-Album, das 1972 bei diesem Konzert aufgezeichnet wurde, nicht nur das bestverkaufte Album von Aretha Franklin, sondern überhaupt das meistverkaufte Gospelalbum aller Zeiten. Schon das ist Wahnsinn.

Außerdem hat Aretha Franklin damals gesagt: Ich möchte gerne zurück zu meinen Wurzeln. Ich habe als Sängerin von Gospels, also von geistlichen Liedern, in der Kirche meines Vaters angefangen. Und ich habe riesige Lust – jetzt, wo ich eine Soul-Legende bin – mal wieder gute Gospel-Music zu machen.

Und diese unbändige Lust und diese Verbundenheit mit dem Gospel spürt man. Ja, Aritha verkörpert mit jedem Ton, den sie singt, den Text des Liedes: Amazing Grace. Die wundervolle Gnade Gottes hat mich gerettet.

Das heißt: Amazing Grace ist auch ein spiritueller Film.

Und wie! Einige Kritiker haben sogar begeistert geschrieben: „Dieser Film ist wie ein Gottesdienst.“ Und zwar ein unglaublich mitreißender, weil man eben mitbekommt, wie die Menschen tanzen, mitsingen, dazwischenrufen, vor Rührung weinen, sich in den Armen liegen und jubeln. Weil der Gesang von Aretha Franklin so großartig ist – vor allem aber, weil sie beim Singen von der Schönheit des Glaubens schwärmt. Darum ist „Amazing Grace“ nicht nur ein Film, sondern ein Erlebnis.

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