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Zwischen den Jahren
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Zwischen den Jahren

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Heute beginnt sie, die schöne Zeit „zwischen den Jahren“. Da hat man immer das Gefühl, man ist so „zwischendrin“. Und ich habe mich schon immer gefragt: Wo kommt denn dieser Begriff eigentlich her? Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Kannst Du’s mir erklären?

Aber gerne! Ganz früher, als das Jahr noch in zwölf Mondphasen eingeteilt war, hat man festgestellt: Zwölf mal Vollmond reicht nicht, um ein ganzes Jahr zu füllen. Da fehlen 12 Tage. Und die hat man eingefügt. Deshalb gab es schon im Alten Ägypten die Zeit „zwischen den Jahren“: Das eine Jahr ist schon zu Ende, das neue hat noch nicht angefangen.
Ich finde es total spannend, dass die Menschen schon vor vielen Tausend Jahren diese Tage zwischen den Jahren als eine Zeit erlebt haben, in der sie zur Ruhe kommen konnten.

Weil man sich so “zwischendrin“ fühlt?

Genau. “Zwischen den Jahren” darf man durchatmen. Damit man eben nicht von einem Jahr direkt ins nächste stolpert.
Dieser Gedanke steckt übrigens dem Christentum von Anfang an im Blut: Jede Woche hat einen Tag „zwischendrin“, den Sonntag zwischen alter und neuer Woche, damit wir innehalten können.
So etwas braucht es auch „zwischen den Jahren“: Zeit, um zu sich zu kommen. Und Glaubende sagen: Auch Zeit, um mit Gott in Kontakt zu kommen. Ich zum Beispiel setze mich dann gerne in meinen Ohrensessel und bete einfach mal ganz genussvoll. Mir tut das gut.

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