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Sternstunden
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Sternstunden

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Ich habe ihn zuerst gesehen, und zwar noch vor meiner Frau. In einer Vitrine in einem Schmuckgeschäft lag er da. Der Ring. Er war aus Sterling-Silber gefertigt. Mit Gelbgold aufgesetzt war da in der Mitte ein Sternsaphir. Ganz deutlich war ein Stern mitten in diesem Edelstein zu erkennen – unglaublich schön. Und um den Sternsaphir funkelten Brillanten.

Als wir den Ring in der Vitrine anschauten, waren meine Frau und ich uns einig: das ist ein besonderer Ring. Noch mehr hat uns das Gedicht neben dem Ring beschäftigt. Es war auf einem schönen Blatt Papier neben dem Ring aufgestellt. Der Juwelier hat es selbst geschrieben. Das Gedicht heißt: Sternstunden. Die letzten Zeilen des Gedichtes habe ich mir aufgeschrieben. Sie lauten:

„Es gibt Momente, wo du glücklich bist,

weil du dich hast gefunden.

Es gibt Momente, wo du dich selbst liebst.

Ich wünsch dir viele dieser Sterne-Stunden.“

Diese Sätze haben uns genau so beeindruckt wie der Ring. Sie waren uns genau so kostbar wie der Ring. Wir haben den Ring nicht gekauft und hatten trotzdem ganz viele Sternstunden an diesem Tag. Wir haben gemerkt, wir sind glücklich. Wir haben gemerkt, jeder von uns hat sich selbst gefunden und wir haben einander gefunden. Glücklich sein, sich selbst finden, sich selbst lieben, dafür stand der Ring mit Gold, Silber, dem Sternsaphir und Brillanten. Glücklich sein, sich selbst finden, sich und andere lieben, ist aber noch viel kostbarer als dieser Ring. Momente, in denen wir das erleben, sind in der Tat Sternstunden.

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