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Olympia – Zeit des Friedens?
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Olympia – Zeit des Friedens?

Winfried Engel
Ein Beitrag von Winfried Engel, Katholischer Ltd. Schulamtsdirektor i. K. i. R., Fulda
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Vor wenigen Tagen wurden sie eröffnet, die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Tausende von Athleten aus aller Welt kämpfen gut zwei Wochen lang um olympisches Metall. Die Freude der einen über ihren Sieg wird zur Trauer der anderen, gewinnen können eben nicht alle. Doch "Dabei sein ist alles!", so hat schon der Wiederbegründer der Spiele der Neuzeit, Pière de Coubertin, seinerzeit propagiert.

Ihren Namen haben die Olympischen Spiele von den antiken Festspielen, die in Griechenland in dem Ort Olympia seit 776 v. Chr. begangen wurden. Unmittelbar vor, während und nach diesen Spielen herrschte in ganz Griechenland "Gottesfriede", Streit und Hass aller Art ruhten. Die Olympischen Spiele der Neuzeit wurden im Jahre 1896 in Athen neu begründet. Bis heute wird der Geist dieser Spiele beschworen, der vor allem im friedlichen Wettkampf von Athleten aus den unterschiedlichsten Ländern der Erde deutlich werden soll. In der Tat schaffen es diese Spiele, dass Sportler sonst nahezu feindlich gegenüberstehender Nationen miteinander in das Stadion einziehen und friedlich um den Sieg ringen.

Von dem "Gottesfrieden", wie er aus der Antike berichtet wird, ist bei Olympia jedoch nicht mehr die Rede. Dabei wäre dieser Aspekt heute wichtiger denn je. Doch Gott spielt in den Spielen der Neuzeit keine Rolle mehr. Kaum vorstellbar, wenn wenigstens unmittelbar vor, während und nach den Spielen in der ganzen Welt Friede herrschen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Bleibt die Hoffnung, dass die Spiele wenigstens da oder dort, wo bisher Hass und Feindschaft herrschen, ein Pflänzchen gegenseitiger Verständigung hervorbringen, nicht nur bei den Sportlern. Dieser Erfolg wäre den dabei gewonnenen Medaillen mindestens ebenbürtig.

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