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Hans-Joachim Kulenkampff
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Hans-Joachim Kulenkampff

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Heute hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert … der Mann, den viele für den besten Moderator halten, den das Deutsche Fernsehen je hatte: Hans-Joachim Kulenkampff. Bei seinen Fans einfach nur: Kuli.

Bekannt wurde er vor allem mit der Sendung „Einer wird gewinnen“, einem Quiz, bei dem jeweils Kandidaten aus acht europäischen Ländern gegeneinander antreten mussten. Sehr unterhaltsam. 1987 lief die letzte Sendung.

Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, du hast, ja Kuli als Kind noch im Fernsehen erlebt. Was war denn für dich das Geheimnis von Hans-Joachim Kulenkampff

Na, erst mal sollten wir noch erwähnen: Wo hat Kuli seine Karriere begonnen? Genau: beim Hessischen Rundfunk! 1950. Er kam ja eigentlich aus Bremen, ist dann aber nach seinem Schauspielstudium hier in Hessen so richtig durchgestartet.

Und was sein Geheimnis war … ich finde: Kulenkampff war vor allem unfassbar charmant. Dazu kam: Er war schlagfertig, charismatisch und zugleich entspannt. Ein echter Sympathieträger, dem man sofort verziehen hat, wenn er wieder mal eine Sendung tierisch überzogen hat.

Und was heute unfassbar klingt: Die Quizshow „Einer wird gewinnen“ hatte damals regelmäßig Einschaltquoten von über 80 Prozent. Wahnsinn.

Man hatte ja auch immer das Gefühl, Kuli schwebt ein bisschen über den Dingen?

Ja, er war ein großer Entertainer, sagte aber auch: „Hey, wir machen hier einfach Unterhaltung.“ Vermutlich hatte diese Abgeklärtheit mit seinen Erfahrungen zu tun: Kulenkampff hat einen Sohn verloren – und war vom Krieg gezeichnet. Unter anderem musste er sich selbst vier erfrorene Zehen mit dem Taschenmesser abschneiden.

Er hat mal gesagt: „Nur der kann in Frieden mit sich leben, der für den Mitmenschen etwas tut.“ Das ist nicht nur fast ein Jesus-Zitat, es zeigt auch, Kuli hat erkannt, das Wichtigste ist: Anderen Gutes tun. Das hat er. Und wie!

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