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Frühlingshoffnung
Bild: Gerhard Gellinger/Pixabay

Frühlingshoffnung

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Es ist Frühling, ganz anders als sonst in diesem Jahr – und doch auch wie immer.
Die Sonne scheint, die Blumen blühen und die Vögel zwitschern.
Für mich ist das eine Quelle der Kraft, spüre ich.
Es erinnert mich daran, dass das Leben weitergeht, trotz allem.
„Hoffnung ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist“, sagt ein Sprichwort.

Also dann, wenn es noch gar nicht nach Licht aussieht.
Ich erinnere mich an eine durchwachte Nacht.
Ich musste am nächsten Morgen eine wichtige Prüfungsarbeit abgeben.
Die ganze Zeit saß ich daran, genau zu schauen, ob sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hatte.
Die Zeit schleppte sich mühsam quälend voran – bis plötzlich mitten in der Dunkelheit eine Amsel vor meinem Fenster erwachte und ihren Gesang anstimmte.

Kraftvoll, lebensfroh und voller Verheißung auf das Ende der Nacht – und das Ende meiner mühseligen Arbeit.
Seitdem verstehe ich – und fühle ich auch nach! - was das Sprichwort meint.
Ja, vielleicht scheint um mich her alles dunkel.

Die bedrückende Situation in diesen Monaten macht sicher nicht nur mir zu schaffen.
Aber Gott schenkt uns Zeichen der Hoffnung:

Im Gesang der Vögel, in den bunten Farben der Blumen, im Erwachen des Frühlings.
Oder auch dadurch: einer bietet mir unerwartet Hilfe an, ein Telefongespräch macht mich fröhlich, ein anderer winkt mir freundlich zu.
„Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“, verheißt Jesus. (Matthäusevangelium, Kapitel 5, Vers 4).

Ich empfinde das als Ausdruck genau des gleichen Gedankens:

Wenn Sorge oder Leid dein Leben verdunkeln, lass dich nicht gänzlich unterkriegen.
Bewahre dir die Hoffnung und das Vertrauen auf Gott, der ein Gott des Lebens ist.

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