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Echtes Lachen
StockSnap/Pixabay

Echtes Lachen

Irmela Büttner
Ein Beitrag von Irmela Büttner, Evangelische Pfarrerin, Offenbach-Bieber
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Es gibt unterschiedliche Arten, wie Menschen lachen. Es gibt gequältes Lachen. Es gibt Menschen, die andere auslachen. Manchmal lacht man aus Verlegenheit, weil einem etwas peinlich ist. Und es gibt das Lachen, das wirklich echt klingt. Wenn jemand so richtig aus dem Herzen lacht, muss ich meistens mitlachen. Und es gibt Tage, da ist mein Lachen echt. Das sind oft Tage, die mir lange in Erinnerung bleiben.

„Beim Lachen überwinden wir für einen Moment die Welt“

„Beim Lachen überwinden wir für einen Moment die Welt“, so haben es zwei Buchautoren beschrieben, die über das Lachen geforscht haben. Sie sagen: Oft sind es gerade Widersprüchlichkeiten, die uns zum Lachen bringen. Das, was nicht gut funktioniert, wo wir merken, da stimmt etwas nicht ganz, mit der Welt oder mit uns selbst.

Über Dinge lachen, die man nicht ändern kann

Von diesen Widersprüchlichkeiten gibt es gerade genug, finde ich. Zum Beispiel jetzt während Corona. Mir tut es gut, über manche Widersprüche, die ich nicht ändern kann, einfach zu lachen. Das befreit. Zum Beispiel steht in unserem Wohnungsflur auf der Heizung ein kleiner Fuchs aus Holz mit flauschigem Stoff beklebt und mit einem niedlichen Gesicht. Mein Mann hat ihm neulich eine unserer weißen Masken aufgesetzt. Ich muss einfach lachen, wenn ich den maskierten Fuchs sehe, und das erleichtert mir das Maskentragen.

„Fürs Lachen braucht es die Gewissheit, geborgen zu sein“

Häufig kommt zum Lachen noch etwas Zweites, sehr Wichtiges hinzu, sagen die beiden Lach-Forscher. Es braucht das Grundgefühl: Ich habe meinen Platz in dieser Welt. Vielleicht liege ich selbst gerade ein bisschen daneben. Vielleicht sind die Dinge um mich herum momentan ein bisschen schräg. Aber so grundsätzlich habe ich festen Boden unter den Füßen und den Himmel über mir. Fürs Lachen braucht es die Gewissheit, letztlich geborgen zu sein.

Tage, an denen man viel lachen kann, sind himmlisch

Die Gewissheit, letztlich geborgen zu sein. Da ist etwas dran, finde ich. Wenn ich so richtig herzhaft lache, dann ist schon nicht mehr so schlimm, worüber ich mich gerade noch aufgeregt habe, was gerade noch ausweglos schien. Dann fühlt sich die Welt gleich wieder stimmiger an. Und die Tage, an denen ich viel lachen kann, die sind einfach himmlisch, da spüre ich: Gott ist da. Bei ihm bin ich geborgen.

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