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Adventswege
StudioBarcelona/GettyImages

Adventswege

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain
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In ein paar Tagen beginnt  die Adventszeit. Ich überlege mir, wie ich für mich diese Zeit besonders gestalten kann. Klar, ich habe auch schon im Kopf, welche Weihnachtsmärkte ich besuchen möchte, mache mir jetzt schon ein paar Gedanken über die Deko zu Hause. Habe schon im Karton mit den Weihnachtsdingen nachgeschaut. Ich tausche mit anderen hübsche Dinge aus. Ich habe mit einer Liste angefangen, wer was bekommt.

Das andere Fasten im Advent

Aber Advent ist noch nicht Weihnachten!  Ich möchte diese Zeit ernst nehmen. Früher haben Menschen im Advent gefastet. Eine ähnliche Zeit wie die sieben Wochen vor Ostern. Fasten? Grad jetzt? Wo es so viele schöne leckere Dinge gibt! Irgendwie passt es nicht mehr. Menschen um mich herum leben einen flotten Lebensrhythmus. Wenn ich in der Bibel bei „Fasten“ nachschaue, finde ich etwas ganz Anderes. Nichts mit eigenem Essensverzicht . Nichts mit der eigenen Nabelschau. Das ist nicht alles, Sondern:

„Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe:
Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast
Gib frei, die du bedrückst!
Brich dem Hungrigen dein Brot.
Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn.“
(Jesaja 58,6 und 7)

Neue Ziele auf dem Adventsweg

Ich möchte mir diese Worte als Adventsziele vornehmen. Nicht auf Plätzchen und Stollen verzichten müssen. Sondern diese Worte greifen viel tiefer nach mir. Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Tat. Augen aufmachen. Nicht wegschauen und in heimelige Gefühle abtauchen. Die sind schon gut, aber eben nicht alles. Wem habe ich Unrecht getan? Welchen Ärger habe ich einfach so kalt stehengelassen. Wer sind die, die ganz wenig haben – oder schon hineingeschlittert sind ins Minus. Wer hat nicht etwas, dass er Heimat nennen kann. Ich schmeiße meine Geschenkelisten weg. Und starte mit einer ganz neuen Liste in diesen Advent.

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