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Uns schickt der Himmel
Bild: Pixabay

Uns schickt der Himmel

Daniel Stehling
Ein Beitrag von Daniel Stehling, Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda

Auf dem Platz vor der Kirche brennt ein Feuer. Daneben steht ein großes Zelt aus schwarzen Zeltplanen. Eine Jurte. Über dem Eingang der Kirche hängt ein großes Banner. Darauf ist in großen Buchstaben zu lesen: „Uns schickt der Himmel“.

Ich bin mit meinen Pfadfindern aus Wächtersbach mitten in der 72-Stunden-Aktion. Es ist die größte Sozialaktion in Deutschland. Der Veranstalter ist der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, kurz BDKJ. Mit über 80 Kindern und Jugendlichen sind wir Wächtersbacher Pfadfinder eine von über 3200 Aktionsgruppen deutschlandweit. Und gerade arbeiten wir mit Hochdruck an unserer Aufgabe. Jetzt, während Sie mich im Radio hören, bleiben uns nur noch etwas mehr als 9 Stunden, bis unser Projekt fertig sein muss. „Uns schickt der Himmel“ – so steht es als Motto über dieser großen Aktion. Schon zum dritten Mal darf ich als geistlicher Begleiter der Pfadfinder in Wächtersbach an der 72-Stunden-Aktion teilnehmen. Bei der Aktion vor 10 Jahren haben wir den Eingangsbereich der ökumenischen Essensausgabe für Bedürftige in Wächtersbach neu angelegt, gepflastert und ein Vordach gebaut. Von da an mussten die Wartenden bei schlechtem Wetter nicht mehr im Regen stehen. Was wir damals geschaffen haben, tut bis heute gute Dienste. Im Jahr 2013 durften wir ein großes interkulturelles und interreligiöses Fest bei uns in Wächtersbach auf die Beine stellen. Ziel war es dabei, die verschiedenen Religionen und Konfessionen, die unterschiedlichen Nationalitäten zusammen zu bringen. So wollten wir gemeinschaftlich und friedlich unseren Ort und unsere Welt gestalten. Das Fest hat schon seine dritte Wiederholung gefunden und bis heute ist eine freundschaftliche Verbindung zwischen uns Pfadfindern und der muslimischen Gemeinde in Wächtersbach geblieben. Als prägende Erfahrung aus den Aktionen damals wie auch heute bleibt: gebraucht zu sein und zur richtigen Zeit das Richtige getan zu haben. Eine tolle Erfahrung! Die können wir auch immer wieder im Alltag machen. Auch ohne äußeren Anlass, wie die 72-Stunden-Aktion. Nämlich immer dann, wenn wir uns für unsere Mitmenschen einsetzen. Und sie uns das Gefühl vermitteln: „Uns schickt der Himmel!“ Übrigens, wenn Sie wissen wollen, was in diesem Jahr unsere Aufgabe ist, kommen Sie doch einfach bei uns in Wächtersbach auf dem Kirchplatz vorbei.

 

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