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hr4 Weihnachtsgottesdienst aus Bischofsheim

hr4 Weihnachtsgottesdienst aus Bischofsheim

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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Katholischer Gottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 2021, 10:05 - 11.00 Uhr, aus der Pfarrkirche Christkönig in Bischofsheim (bei Groß-Gerau)

Hier geht's von 10.05 bis 11.00 Uhr am 26. Dezember zum hr4 Livestream.

Den Gottesdienst zum Nachhören gibt es nach Ausstrahlung hier oben auf dieser Seite und auf hr4.de.

Nach dem Gottesdienst können Sie mit Dekan Zirmer sprechen: Er ist bis 13.00 Uhr telefonisch erreichbar unter der Nummer 06144 / 7429. Informationen zu den Mitwirkenden und zur Pfarrei Christkönig in Bischofsheim finden Sie hier.

Liturgie und Predigt: Dekan Karl Zirmer

Begrüßung: Susanne Leifke (PGR-Vorsitzende)

Lektorin 1. Lesung / Fürbitten: Gabriele Bott
Lektorin 2. Lesung / Fürbitten: Birgit Frieß-Meinl

Gesangsensemble: Claudia Hesping / Annette Utz-Lamprecht / Gisela Heinz / Andrea Klopp / Andreas Klopp / Dietmar Lanius / Heinz Witting  / Stefan Finkenauer

Kantorin:  Claudia Hesping

Akkordeon: Lena Finkenauer / Sonja Finkenauer

Orgel: Vincent Knüppe

Musikalische Leitung: Stefan Finkenauer

Kirchliche Redaktion: Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr                                                                

Musik:

Lied zur Eröffnung: GL 241,1-2 "Nun freut euch, ihr Christen"
Gloria: GL 726 "Ehre sei Gott in der Höh" (mit Chorintro)
Antwortgesang: GL 651,7 mit Soloversen
Halleluja: GL 244 mit Vers
Credo: GL 177 "Credo in unum Deum"
Musik zur Gabenbereitung: GL 781,1 "Singen wir mit Fröhlichkeit"
Sanctus: GL 192 "Heilig, heilig, heilig, Gott"
Musik zur Kommunion: GL 243,1-3 "Es ist ein Ros entsprungen" / GL 250 "Engel auf den Feldern singen"
Schlusslied: GL 238 "O du fröhliche"
Schlussmusik Orgel: Jaques-Nicolas Lemmens - Fanfare (in D)

Predigt: 

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Hörerinnen und Hörer von hr4!

An Weihnachten bekennen wir in unseren Liedern und Gebeten: Gott ist Mensch geworden! Menschwerdung ist mit der Geburt nicht abgeschlossen. Mensch wird man nur in Gemeinschaft und in gegenseitiger menschlicher Zuwendung. Ein Mensch kann erst lieben, wenn er geliebt wird. Er kann nur vertrauen, wenn ihm zuerst Vertrauen geschenkt wurde. Unser Menschsein ist immer auch eine Antwort auf das, was uns entgegengebracht wurde.

Auch Jesus war darauf angewiesen. Er, der Sohn Gottes, ist so sehr einer von uns geworden, dass er eine Familie nötig hatte, um wirklich Mensch zu werden. Wie jedes Kind musste er alles Menschliche lernen: das Laufen, das Sprechen, das Lesen, das Rechnen und das Schreiben. Maria umsorgte ihn als Mutter, Josef sorgte für ihn als Vater - auf die Weise, wie es damals ein jüdischer Vater tat: Er hat ihn eingeführt in die Heilige Schrift und zum Gottesdienst mitgenommen. Das Kind von Betlehem lebte so wie jedes andere Kind auch, mit all den Entwicklungsphasen und Wachstumsschwierigkeiten, die das Erwachsenwerden nun einmal mit sich bringt.

Jesus musste sich auch, wie jeder andere Jugendliche, abnabeln von seinen Eltern. Die Eltern müssen ihn suchen. Seine Mutter macht ihm Vorwürfe: Die Eltern haben Angst um ihn Auf der anderen Seite die einfache Frage Jesu: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ Hier kommt die Ablösung Jesu von den Eltern zum Ausdruck. Doch die Eltern können diesen neuen Weg ihres Sohnes nicht verstehen. Sie nehmen nur ihre eigene Aufregung und Sorge wahr.

Während Jesus seine eigene Identität und Berufung entdeckt, muss er sich lösen von seinen Eltern Maria und Josef, um eigene Wege zu gehen.

Wie aktuell doch das Evangelium an dieser Stelle ist!

Auch heute

- dürfen und sollen sich Kinder und Jugendliche von den Eltern lösen, um eigene Weg gehen zu können.
- Sie dürfen und sollen in Freiheit fragen, was ihre eigene Identität und Berufung ausmacht.
- Eltern sollen ihre Kinder begleiten und mithelfen, dass die Kinder ihre Lebensaufgabe entdecken.

Diese Prozesse verlaufen auf Seiten der Eltern meist nie ohne Schmerzen und ohne Abkehr von eigenen, liebgemeinten Vorstellungen hinsichtlich der Kinder.

Doch auch für Kinder kann die Erfahrung, sich auf eigene Beine stellen zu müssen, schmerzlich werden.

Gott wird Mensch - ein Mensch wie wir. Und etwas von dieser Glaubensaussage ist heute, in der Erzählung vom zwölfjährigen Jesus im Tempel anschaulich und konkret geworden: Meine Schwierigkeiten waren auch seine Schwierigkeiten, mein Ringen war auch sein Ringen, mein Suchen war auch sein Suchen, und mein Finden war auch sein Finden und umgekehrt.

Gott wird Mensch, um uns zu zeigen, wie es geht, Mensch zu werden und wie unser Leben gelingen kann. Unsere Menschwerdung gelingt besonders da, wo wir uns in all unserem Ringen und Suchen und Weiterentwickeln gegenseitig unterstützen, wo wir füreinander da sind, auch wenn es gerade schwerfällt, den andern zu verstehen. Auch wir können so immer mehr Mensch werden, in gegenseitiger Liebe und gegenseitigem Vertrauen. A m e n.

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