Europaflagge
Beim Spazierengehen am Mainufer habe ich sie letzte Woche im Wind flattern sehen: eine große Europaflagge, blau und mit gelben Sternen drauf. „Das fällt richtig auf!“, hab ich mir sofort dabei gedacht. Natürlich kenne ich diese Fahne von vielen öffentlichen Gebäuden, wenn mal ein besonderer Festtag ist. Aber an den Privathäusern oder in den Schrebergärten sehe ich meistens andere Fahnen. Da sind es die Fahnen einzelner Länder. Ganz oft ist es die deutsche Fahne, aber bei mir in Frankfurt kommen da auch die Fahnen fast aller europäischen Länder vor: Die türkische, die kroatische, die polnische Fahne und viele andere mehr. Mir ist klar: Wer eine Fahne aufhängt, der ist stolz auf sein Land; der will zeigen: Damit bin ich ganz besonders verbunden.
Genau deswegen hab ich mich auch über die Europaflagge so gefreut. Denn ich weiß, da will jemand sagen: Ich bin stolz auf dieses Europa! Und dem kann ich mich nur anschließen. Ich freue mich über das geeinte Europa! So freue ich mich immer, wenn ich ohne lästige Grenzkontrollen über die Grenze fahre, oder über den Euro, mit dem ich in vielen Staaten einkaufen kann. Am Meisten aber bin ich beeindruckt über das, was die Europäische Union schon über so viele Jahrzehnte geschaffen hat: Frieden. Ich weiß: Das ist nicht selbstverständlich, obwohl es mir manchmal so vorkommt. Mein Vater konnte mir noch viel vom letzten Krieg hier bei uns erzählen. Aber ein Krieg in Mitteleuropa hier bei uns heute? – Das kann ich mir kaum noch vorstellen!
Eigentlich will ich das auch gar nicht. Ich will, dass dieses größte Friedensprojekt der Welt erhalten bleibt. Ich bin stolz auf dieses friedliche Europa – trotz all der Schwierigkeiten, die es da manchmal gibt. In sieben Wochen wird ein neues Europäisches Parlament gewählt. Ich hoffe sehr, dass da ganz viele Menschen mitmachen. Vielleicht gibt es ja dann auch noch mehr Europaflaggen hier bei uns an den Häusern zu sehen, aufgehängt von Menschen, die uns zeigen wollen: Europa lohnt sich!
