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Beyoncé-Gottesdienst
David Mark/Pixabay

Beyoncé-Gottesdienst

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:In Claremont, einer Stadt in Kalifornien, gibt es heute ein besonderes spirituelles Ereignis: nämlich einen Beyoncé-Gottesdienst. Und die sind in Amerika inzwischen zu einem echten Trend geworden.

 Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was, bitte, ist ein Beyoncé-Gottesdienst? Wird da die erfolgreiche Sängerin als neue Göttin gefeiert?

Nee, auf keinen Fall. Das betonen die Veranstalter immer wieder. Und die Gründerin dieser Gottesdienste, Yolanda Norton, erklärt ihre Idee so: „Beyoncé zeigt in ihren Liedern wie kaum eine andere Künstlerin, welche existentiellen Fragen und Themen junge schwarze Frauen in Amerika heute haben.“ Und sie ist der Überzeugung: Die Bibel hat auf viele dieser Fragen eine Antwort.

Das heißt konkret: In den klar christlichen Gottesdiensten werden Songs von Beyoncé gespielt – und ihre Biographie hilft, biblische Texte mal aus einer ganz ungewohnten Perspektive zu betrachten.

Klappt das denn?

Also, beim ersten Beyoncé-Gottesdienst vor einem Jahr kamen fast 1000 Leute in eine Kirche, in der sonst nur 50 sitzen. Und wer heute einen Platz ergattern will, muss sich ein Ticket im Internet sichern. Die Idee trifft also offensichtlich einen Nerv.

Kannst du mal ein Beispiel geben, worum es da so geht?

Gern. Beyoncé sagt zum Beispiel in ihrem Song „Flaws and All“: „Morgens bin ich meist ein Morgenmuffel und abends eine totale Zicke.“ Um dann selbst zu betonen: „Gut, dass du mich auffängst, wenn ich falle. Dass du mich mit meinen ganzen Schwächen akzeptierst.“

Da sagen die Veranstalter: Schaut mal, das ist eigentlich eine starke Aussage über Gott.

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