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Vergiss das Wichtigste nicht!
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Vergiss das Wichtigste nicht!

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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Mit einem alten Bekannten hab ich mich kürzlich daran erinnert, wie wir vor einem Jahr noch groß zusammen gefeiert haben – und wir waren natürlich etwas wehmütig dabei. Mein Bekannter hat sich dann aber auch mit einem Lachen erinnert, was ihm damals passiert ist: „Wir wollten etwas ganz Besonderes kochen“, hat er erzählt. „Und wir hatten ein tolles marokkanisches Hühnchen-Rezept gefunden. Ich habe mir den Einkaufszettel vorgenommen. Durch die ganze Stadt bin ich gefahren, um alle Zutaten zu besorgen. Am Ende bin ich mit meinen ganzen Tüten voll beladen zu Hause angekommen.“ Und dann musste er feststellen: Er hatte tatsächlich das Wichtigste vergessen: das Hühnchen.

Manchmal verdrängt die perfekte Organisation das Wesentliche

Wichtiger als das Hühnchen ist ja eigentlich nur der Anlass des Essens, hab ich mir gedacht. Und wenn ich das so sehe, geht’s mir oft ähnlich! Bei runden Geburtstagen oder anderen Familienfeiern vergesse ich vor lauter Listen, die ich abhaken muss, schon mal den Anlass. Das ist doch die Freude darüber, dass jemand geboren wurde. Und ich will ja eigentlich nur zeigen: Wie schön, dass du geboren bist. Die perfekte Organisation ja nicht das, was die Feier wertvoll macht.

Gute, schlichte Gespräche statt aufwändiger Feiern

In diesem Jahr wird wieder vieles nicht so möglich sein, und manche beschweren sich darüber. Aber ich denke mir: Eine schlichte Begegnung mit einem guten Gespräch kann auch ihren Wert haben. Sie muss nicht nur ein schwacher Ersatz für eine Feier sein. Das, worauf es ankommt: das Erinnern und das Würdigen, können vielleicht sogar deutlicher ins Bewusstsein rücken.

Sich konzentrieren können auf das, was wirklich wichtig ist

Ich denke mir: Das ist so wie in einem festlichen Gottesdienst: Viele Menschen und schöner Gesang sorgen natürlich für festliche Stimmung. Aber das Wesentliche bleibt, auch wenn es weniger feierlich zugeht. Klar, große Feiern sind etwas Wunderbares, bei mir zuhause und in der Kirche. Aber das, worum es eigentlich geht, braucht diese Festlichkeit nicht unbedingt, finde ich. Ich freue mich, dass jemand geboren ist. Und ich freue mich auch, dass Gott da ist und in unserer Welt wohnt. Das ist für mich das Wichtigste.

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