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Spotlight

Spotlight

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Die Zeitung Boston Globe leistet sich ein Team von investigativen Journalisten mit dem treffenden Namen „Spotlight“. Weil sie wie ein Scheinwerfer Dinge ans Licht bringen, die vorher im Dunkeln lagen. Und diese Journalisten sind eines Tages völlig fassungslos, als sie einem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche von Massachusetts auf die Spur kommen.

Nicht nur, dass einige Priester jahrelang Kinder missbraucht haben – es zeigt sich auch, dass die Fälle bewusst vertuscht wurden. Von Kirchenoberen, die ihren Ruf retten wollten, von Anwälten, die an den Missbrauchsfällen richtig gut verdienten, und von Zeugen, die geschmiert wurden. Irgendwie hat fast jeder was gewusst und keiner was gesagt. Der Film „Spotlight“, der heute in die deutschen Kinos kommt, basiert auf einer wahren Geschichte und gilt vielen schon jetzt als Meisterwerk. Wegen seines unglaublichen Staraufgebots und wegen seiner Nüchternheit, die die Ereignisse umso abstoßender erscheinen lässt.

Und er zeigt schonungslos: An Verbrechen sind nicht nur die Schuld, die sie begehen, sondern auch diejenigen, die nichts dagegen tun, obwohl sie etwas tun könnten. Eine Kirche, die die guten Werte, für die sie steht, ernst nimmt, kann nur froh sein, dass es Film wie „Spotlight“ gibt. Filme, die zeigen, dass eine Welt ohne Vertrauen und Achtung vor dem anderen eine schreckliche Welt ist.

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