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Prozession durchs Frühlingsgrün – Bitte um Gottes Segen
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Prozession durchs Frühlingsgrün – Bitte um Gottes Segen

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Heute steht der heilige Markus im Kalender. Ganz lange hat es in unserer Gemeinde am Markus-Tag einen besonderen Brauch gegeben. Der Gottesdienst wurde nicht in der Pfarrkirche gefeiert, sondern im Freien. Die Menschen sind in einer Prozession auf den Jakobsberg oberhalb von Ockenheim gezogen. Auf dem Weg dorthin wurde um Gottes Segen für das Wachsen in der Natur gebetet.

Diesem Wachsen kann man jetzt im Frühling förmlich zuschauen: Die Pflanzen erwachen zu neuem Leben. Bis in den Herbst werden wieder die Früchte wachsen. Bis dahin gibt es aber viel Arbeit zu bewältigen. Und es ist unsicher, ob das Wetter für Wachsen und Reifen günstig sein wird.

Leider ist der Brauch der Prozession am Markus-Tag verloren gegangen. Schade. Ich finde es nämlich als ein starkes Zeichen. Der Weg auf den Jakobsberg ist teilweise steil und mühselig – ein Bild für die manchmal mühselige Arbeit in den Weinbergen und auf den Feldern. Und das Erwachen der Natur konnte man auf dem Weg in all dem herrlichen Grün und Blühen spüren und erfahren.

Vom Markus-Tag bis zum Erntedankfest wurde dann früher am Ende des Sonntagsgottesdienstes immer ein besonderer Segen gespendet. Der heißt: Wettersegen, weil er um günstiges Wetter und gutes Wachstum in der Natur bittet. Diesen Brauch habe ich wieder belebt. So werden wir den ganzen Sommer lang erinnert: Für alles Wachsen und Reifen schenkt Gott uns seinen Segen.

Als Hobbygärtner schaue ich auch auf das Wetter und hoffe auf günstige Wachstumsbedingungen. Die habe ich aber nicht in der Hand. Ich kann mit allem Einsatz nichts erzwingen. Was im Garten und auf den Feldern wächst, ist letztlich ein Geschenk, Gottes Geschenk. Da bekommt die Bitte um Gottes Segen eine besondere Bedeutung. Ich erfahre: ich bin nicht allein, sondern kann auf die himmlische Unterstützung vertrauen.

Natürlich bin ich gespannt, wie sich die Natur dieses Jahr entwickelt und was ich dann in meinem Garten ernten kann.

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