Erlöse uns von dem Bösen
(Lesungstext für den Tag; aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 6, Vers 13)
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse – in jedem Film zu finden, in jedem Roman, selbst in Liebesgeschichten. Was gäbe es denn auch zu erzählen, wenn immer alles glatt ginge? Wenn da nicht die böse Nebenbuhlerin wäre? Oder der Bösewicht, der rücksichtslos seine egoistischen Ziele verfolgt?
Jesus bittet Gott: Erlöse uns von dem Bösen
Was in Filmen und Büchern ganz spannend und belebend wirkt – im echten Leben ist es mühsam mit dem Bösen. Schon Jesus selbst formuliert im Vaterunser die Bitte an Gott: "Erlöse uns von dem Bösen".
Dabei kennen wir das Böse ja in vielen Formen: Krankheiten, Katastrophen, Unfälle, Verbrechen, Unrechtserfahrungen – es lässt sich gar nicht alles aufzählen.
Gott und Teufel im Widerstreit miteinander?
Früher hat man "das Gute" und "das Böse" oft ganz plastisch verstanden, als Gott und Teufel, im Widerstreit miteinander. Darin steckt allerdings die Gefahr, dass ich nur Gott und Teufel für alles Geschehen in der Welt verantwortlich mache. Dass ich mich selbst als relativ unbeteiligte Dritte sehe, die für nichts etwas kann. So einfach ist es ja nicht.
Auch ich trage Verantwortung
Meine eigenen Entscheidungen, mein eigenes Verhalten – das trägt doch mit dazu bei, ob meine Umwelt, meine Mitmenschen Gutes oder Böses erfahren. Da bin ich durchaus mit in der Verantwortung.
Mit Gottes Hilfe: Das Gute in der Welt stärken
Alles Böse aus der Welt schaffen – das kann ich sicherlich nicht. Aber das verlangt Jesus ja auch gar nicht. Ich kann nur nach besten Kräften versuchen, das Gute in der Welt zu stärken. Da zu sein, wo ich gebraucht werde. Oder auch: Manches eben nicht zu tun, weil es vielleicht böse Folgen hat für mich oder andere.
Darüber hinaus vertraue ich auf Gott. Und ich bitte ihn wie Jesus: Erlöse uns von dem Bösen!
