Einfach mal ja sagen!
Heute, neun Monate vor Weihnachten denkt die Kirche daran, wie Maria von ihrer Schwangerschaft mit Jesus erfahren hat. „Verkündigung des Herrn“ heißt dieses Fest. Die Geschichte aus der Bibel dazu ist gut bekannt: Der Engel Gabriel kommt zu Maria nach Nazareth und erzählt ihr von dem Kind, dass sie zur Welt bringen soll. Maria spürt, dass da etwas ganz Großes auf sie zu kommt und fragt nach: „Wie kann das passieren, wo ich doch mit keinem Mann zusammen bin?“ Der Engel sagt ihr dazu: „Bei Gott ist nichts unmöglich!“ Und dann sagt Maria ganz einfach „Ja“.
Ich bewundere das. Maria lässt sich so schnell und mit so viel Gottvertrauen auf eine Sache ein, die sie kaum überblicken kann. Wie anders bin ich da. Oft zögere ich lange, bis ich mich für oder gegen was entscheide. Dazu bin ich manchmal eher ängstlich als mutig, eher der Bedenkenträger als der Hoffnungsmensch. Dabei weiß ich doch: Viele große Dinge in der Welt sind nur passiert, weil Menschen einfach mal ja am Anfang dazu gesagt haben. Ich denke da an den Mut von Mutter Theresa. Sie hat einfach ganz alleine mit der Pflege der Todkranken in Kalkutta angefangen. Daraus ist eine riesige Gemeinschaft mit über 5000 Frauen entstanden, die sich um Menschen am Rand der Gesellschaft in über 700 Städten kümmert, auch in Frankfurt. Ihr „ja“ zu dieser Aufgabe hat Großes bewirkt.
So große Dinge wie sie kann ich wahrscheinlich nicht stemmen. Aber ich kenne auch Aufgaben, vor denen ich mich drücke. „Das wird doch eh nichts“, oder „das schaffen wir gar nicht“, denke ich mir viel zu oft. Da ist zum Beispiel die Idee von einem neuen Jugendtreff in unserem Gemeindezentrum. Da habe ich noch ganz viele Bedenken. Ich wünsche mir die Fähigkeit und den Mut, zu guten Ideen öfter ganz einfach mal ja zu sagen – so wie Maria das damals gemacht hat. Und von ihrem Gottvertrauen könnte ich mir auch eine gute Scheibe abschneiden.
