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Die Karwoche als Weg durch das Leid
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Die Karwoche als Weg durch das Leid

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Sie spitzt sich zu in diesen Tagen, die Passionszeit.

Die Woche vor Ostern wird die „Karwoche“ genannt – von dem alten Wort kara her. Das heißt übersetzt so viel wie „Trauer“. Christen gehen in Erinnerung den Weg Jesu in den Tod mit.

Die Karwoche ist eine der wichtigsten Wochen im Kirchenjahr, wenn nicht die Wichtigste. Und sie beinhaltet eine ganze Reihe von Feiertagen, beginnend mit dem heutigen Palmsonntag.

Er erinnert daran, wie Jesus in Jerusalem eintraf. Die Menschen dort feierten ihn als den von Gott gesandten Retter. Sie litten unter der Besatzungsmacht der Römer und hofften, dass Jesus die Freiheit bringen würde. Sie feierten ihn wie einen König. Es wird überliefert, sie hätten Palmwedel vor Jesus auf den Weg gelegt, um ihn zu ehren – daher der Name „Palmsonntag“.

Der nächste Feiertag ist der Gründonnerstag. Der hat nichts mit der Farbe zu tun, sondern mit dem alten Wort „gronan“, „weinen“. Dabei ist der Tag zunächst gar nicht so traurig: Jesus feiert am Abend mit seinen Jüngern das erste Abendmahl – und gleichzeitig sein letztes, denn nur kurz darauf wird er verraten und gefangengenommen.

Karfreitag: Gerichtsszenen, Misshandlungen, Kreuzigung und Tod Jesu. Die Glocken der Kirchen verstummen an diesem Tag. Erst mit der frohen Botschaft von der Auferstehung am Ostersonntag erklingen sie wieder. Dazwischen liegt ein „stiller Samstag“, der Karsamstag, der über Jesu Tod trauert.

Eine traurige, stille Woche liegt vor uns. Ein Weg durch Leiden und Sterben hindurch. Unbequem, ja, auch ich empfinde das so. Aber ich weiß: auch wichtig.

Ohne sie gäbe es kein Ostern.

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