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Wenn aus Nachbarn Freunde werden
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Wenn aus Nachbarn Freunde werden

Christina Ellermann
Ein Beitrag von Christina Ellermann, Pastoralreferentin an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt

Heute steigen in Deutschland ca. 900 Partys der besonderen Art: Heute ist nämlich der Tag des Nachbarn! Im ganzen Land feiern Nachbarn miteinander diesen Tag und vielleicht sind Sie ja selbst in der Nachbarschaft zur Grillparty eingeladen oder Ihre Nachbarn kommen zu Ihnen rüber? Allein in Frankfurt gibt´s 70 Nachbarschaftspartys. Und rund 70 % der Deutschen wünschen sich in der Tat gute Nachbarn. Ein Grund ist sicher: Mit Nachbarn muss man meist besser auskommen als mit Verwandten, weil man eben Tür an Tür oder Zaun an Zaun wohnt. Ich frage heute mal Christina Ellermann von der katholischen Kirche: Machst du um deine Nachbarn einen weiten Bogen oder bist du froh über sie?

Ich habe schon beides erlebt. Klar gibt´s immer mal Situationen, wo ich genervt bin, weil z.B. mal wieder jemand auf meinem Parkplatz parkt. Aber dann gibt´s auch die andere Seite: wenn unsere Nachbarn z.B. in Urlaub sind, holen wir die Post aus dem Briefkasten und gießen die Blumen. Und wir haben schon länger unsere Schlüssel ausgetauscht, falls mal die Wohnungstür zufällt. Was auch schon passiert ist. Oder wir dürfen beim Nachbarn gegenüber die Restmülltonne mitbenutzen, wenn unsere mit Windeln voll ist.

Wir helfen uns oft einfach gegenseitig und aus Nachbarschaft ist mit einigen schon echte Freundschaft geworden.

Ist Nachbarschaft eigentlich auch ein Thema für den Glauben oder steht dazu schon was in der Bibel?

Ja, klar. In der Bibel steht z.B.: „Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.“ (Spr 27,10) Das heißt auch: Verscherze es dir nicht mit deinem Nachbarn, den brauchst du vielleicht häufiger als deinen Bruder oder deine Schwester. Aber da steckt noch mehr drin: Meine Nachbarn kann ich mir nicht immer aussuchen, mit denen muss ich auch dann klar kommen, wenn mir was nicht passt oder es Streit gibt. Wenn es dann gelingt, dass aus Nachbarn Freunde werden, dann ist das schon eine Leistung und ein Stück vom Himmel auf Erden. Und vielleicht lade ich demnächst die neue Nachbarin von gegenüber mal auf ein Glas Wein zu uns rüber. Wäre doch schön, wenn wir uns besser kennenlernen.

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